cajustones
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Heike
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Gedanken zur Vergangenheit Empty Gedanken zur Vergangenheit

Fr Nov 17, 2023 5:47 pm
Eiflbär
Vergangenheit

"Eigentlich" gibt es ja gar keine Vergangenheit.
"Eigentlich" gibt es nur das JETZT.
Das stimmt auch so. Und es stimmt auch wieder nicht.
Natürlich stimmt es, dass die Vergangenheit eben vergangen ist. Somit ist es auch richtig, nicht therapeutisch in der Vergangenheit "herumzuwühlen".
Aber...
die Erlebnisse der Vergangenheit haben usn geprägt. Und die alten Schmerzen sind, wenn sie nicht wirklich aufgelöst sind, immer noch in uns lebendig und wir reagieren eben mit altem Schmerz. Es ist eben nicht so einfach, die Vergangenheit loszulassen, wie sich das SchreiberInnen der "Rentner-Bravo" vorstellen.
Ich bin wirklich kein Anhänger des Durcharbeitens der Vergangenheit um des Durcharbeitens der Vergangenheit willen. Wie sagt Eckhart Tolle: "Irgendwann ist der Therapeut müde und überreicht Ihnen ein dickes Buch, fünftausend Seiten und sagt: Das sind Sie. " Aber immer dann, wenn eine _aktuelle _Situation alten Schmerz hervorruft und das immer wieder, dann ist es durchaus richtig, sich die Situation, in der dieser Schmerz entstanden ist, einmal gemeinsam anzuschauen. Denn den vergangen Schmerz tragen wir _bis jetzt_ mit uns herum.

Der Eiflbär nimmt nach diesem Beitrag einen Schluck Tee und horcht in die Runde ....

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Marion


Natürlich gibt es die Vergangenheit noch immer und aktuell, das erfahren wir doch alle. Denn sie hat doch derartige Spuren hinterlassen, dass wir die immerzu merken, angenehm oder nicht. Wollten wir denn ein stets Neugeborenes sein? Wär´s auch nicht. Wir lernen und reifen daran und manchen möchten wir lieber ungeschehen machen, geht aber auch nicht. Und ohne Erinnerungen wäre es doch auch traurig. Nicht erinnern, wie es war das erste Mal verliebt zu sein, oder als die Kinder klein waren? Och nee..

Ich hab radikale Umbrüche in meinem Leben, aber unter allem auch eine Kontinuität. Und es gibt Sachen für die ich mich wirklich schäme, aber die trotzdem zum damaligen Zeitpunkt ihren Sinn hatten. Manchmal bin ich ganz schön rumgestolpert und manchmal hab ich wirklich geniale Lösungen für mich gefunden.

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Eiflbär


Ja, natürlich!
Und alles, was geschieht, geschieht jetzt!
jetzt wird's "fülosofisch"
Eiflbär

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wir_a


ist das nicht häufig das problem der Vergangenheit, das sie jetzt noch viel zu akut ist? Nicht weil wir immer in der Vergangenheit leben, nein weil Sachen die in der Vergangheit geschehen sind, in der heutigen Zeit immer wieder ähnlich geschehen. Weil die abgrenzung dazu noch nicht möglich ist. Doch auf diesen Weg haben wir und ich denke die meisten hier auch sich begeben, und es ist ein verflucht steiniger Weg. Am Ziel so hoffen wir wird uns die Vergangenheit nicht mehr immer einholen, können wir die Gegenwart von Vergangenen abtrennen und das damalige Gefühle in uns aufkommen. Uns wurde allerdings gesagt das dies erst richtig geschehen kann wenn die Vergangenheit verarbeitet worden ist. Denken nun mal das es dafür aber wichtig ist auch von Ziet zu Zeit in die Vergangenheit zu sehen, alleine schon um rückschlüsse zu fassen.

Häufig hat die VErgangenheit eine Wunde hinterlassen und bevor sich eine nicht mehr schmerzende Narbe bilden kann, muss die Wunde heilen. Trotzdem wird die Narbe (Vergangenheit) wohl immer bleiben, nur sie wird verblassen und nur noch seltener an Vergangenes erinnern.

Überlegen grade ob wenn es einen Stick geben würde der die Vergangenheit löschen würde, würdet ihr ihn nehmen?

So hoffe mal den bEitrag nicht falsch verstanden zu haben.

LG

wir_a

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Eiflbär


Würde ich die Vergangenheit löschen, wenn ich es könnte?
Das ist eine schwierige Frage. Die gesamte Vergangenheit würde ich keinesfalls löschen wollen, wohl aber einzelne Dinge, die ich getan habe, ungeschehen machen. Das geht aber nicht - und schon bin ich wieder beim Thema "Vergebung" angelangt.
Danke wir_a für diese Frage.
HERZliche Grüße
Eiflbär

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Marion


Stimmt, wir_a, irgendwie leben wir die Vergangenheit immer wieder, weil wir aktuelles Geschehen ähnlich empfinden und erleben...und trotzdem nie wieder gleich. ---Zitat---
„Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.
---Zitat Ende---
sagt Heraklit und damit ist bewiesen, dass Uwe recht hat und wir philosophisch werden.

Ich will die Vergangenheit nicht löschen. Es muss reichen, dass ich meine Fehler bereue und ich will versuchen in Frieden zu sein mit dem was ich getan habe und was andere getan haben. Denn wenn löschen, dann ginge wohl nur alles - und dann wäre ich ja nicht ich selber. Dann hätte ich auch das alles nicht geschafft, was ich geschafft habe. Damit ist weniger Materielles gemeint, davon habe ich ja nicht viel, sondern meine ganze Entwicklung und wenn sie auch noch so viele Irrwege beinhaltet hat. Ich will doch keine Amnesie haben...außer der, die mir gnädig zugestanden ist, denn es gibt natürlich Dinge die ich schlicht vergessen habe, was wohl meistens gut ist. Denn ich hab ja lange Therapie gemacht, auch Analyse und hab wohl das was ich erinnern muss, damit es mir nicht unbewusst im Weg steht aufgespürt.

Keine Vergangenheit hieße für mich auch keine Entwicklung und ich sehe mich aber auf dieser Welt um mich zu entwickeln. Aber ich sehe auch, dass manche Menschen solche Bürden tragen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass sie die ablegen möchten. Macht ja Therapie manchmal auch, die Erinnerung an das Unerträgliche "löschen", oder so verbannen, dass es keine Rolle mehr spielt. Das ist auch eine Form der Bewältigung und Entwicklung. Aber nicht die, die ich brauche.

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Eigenart


Vergangenheit

Gute Erinnerungen können ein Lächeln auf unsere Lippen zaubern, positive Energien frei werden lassen, Mut machen....
einfach so, nur weil wir daran denken.
Schlechte Erinnerungen können uns den Schlaf rauben, traurig werden lassen, wütend....
einfach so, nur weil wir daran denken.

Alle Erinnerungen können uns den Blick auf das Wesentliche versperren, das Hier und Jetzt verzerren.

Alle Erinnerungen können uns helfen, mit dem Augenblick umzugehen, wir müssen uns nur bewusst sein, was ist Vergangenheit, was ist Gegenwart.

Und wir brauchen ein gutes Verständnis für das Geschehene, was unter Umständen hart erarbeitet werden muss. Haben wir das, nehmen uns unsere Gedanken nicht gefangen. Wir sind frei.

Zitat von Sören Kirkegaard: Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vowärts.

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wir_a


Früher wollte ich einige Taten bzw. gesagtes am liebsten wieder rückgängig machen, habe ich verzweifelt gefragt warum habe ich nur nicht nachgedacht. Bei einigen ist mir heute klar, egal was ich gemacht hätte es wäre falsch gewesen und vieles war dabei wodurch ich "ich" bleiben konnte, heute, nicht damals, auch wenns in der Vergangenheit geschehen.

Wo ich heute lebe, ob in der Vergangenheit, im hier und jetzt oder in der Zukunft ja oder im Kopffilm (negativ wie positiv)? Ich weiß es nicht, wohl von allem ein bisschen und am meisten in uns.

Trotzdem suchen wir sie noch die Himmelsleiter um mal nach oben zu krabbeln und uns den richtigen Weg schon mal anzusehen, es gibt ihn wohl für alle, nur ist er gut versteckt und manchmal kaum zu bewältigen. Wir suchen weiter und auch wenn mehr dunkelheit, keimt schon mal die Hoffnung es könnte ein Pfad dessen sein der uns führt irgendwann ans Licht. Denn der Sonnenschein trägt die Vergangenheit beseite und lässt Herzen nicht mehr zerspringen. Der Stachel kann rausfallen und die Wunde sich schließen. Doch heut ist Vergangenes noch alzu nah. (fiehl uns nur grad dazu ein, währe bestimmt in Gedichtsform besser, wird vielleicht noch eins draus)

Sorry, was Rechtschreibung und Satzstellung anbelangt, Recht haben wir leider recht selten.

Gaby mag diesen Beitrag

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