Innerer Frieden und Religion
Sa Nov 11, 2023 10:07 pm
Uwe
Innerer Frieden und Religion
Moin,
ich verlege einige Beiträge aus meinem Tagebuch in diesen Bereich. Das ist mir lieber so.
Ich hatte geschrieben:
---Zitat---
Moinsen.
Ich habe tatsächlich gestern einen fünf Seiten langen Text geschrieben, den ich aber nun doch nicht veröffentlichen werde. Er war sozusagen mehr für mich selbst gedacht.
Mein Fazit ist, dass mein Beitrag zum Frieden in der Welt ist, dass ich friedvoller werde. Das ist für mich meine Kernaussage.
Das andere ist Analyse und ich komme dabei zu folgenden Zeilen:
Die Religionen in ihrer derzeitigen Form lehren, dass es nur einen Weg zu Gott gibt, den ihren. Und dass Andersgläubige nicht zu Gott kommen werden und, je nach Auffassung der jeweiligen Religion, sogar bekämpft werden müssen. Diese Uneinigkeit, diese Spaltung, dieses Bekämpfen findet sogar zwischen den Anhängern verschiedener Richtungen einer einzigen Religion statt: Ob es nun Kämpfe zwischen Sunniten und Schiiten sind oder die Aussage, das Katholiken mit Protestanten keine Gemeinschaft im Abendmahl haben. Die Identifikation mit solchen Glaubensinhalten ist in meinen Augen das Problem.
Es ist kein militärisches Problem, deshalb kann es nicht mit militärischen Mitteln gelöst werden.
Es ist kein politisches Problem, deshalb kann es nicht mit politischen Mitteln gelöst werden.
Es ist kein wirtschaftliches Problem, deshalb kann es nicht mit wirtschaftlichen Mitteln gelöst werden.
Es ist ein spirituelles Problem, deshalb kann es ausschließlich mit spirituellen Mitteln gelöst werden.
Wenn wir nicht beginnen, uns einzugestehen, dass die Gewalt in dem begründet ist, was wir über das Leben und über Gott und über die Menschen denken, werden wir die Gewalt nicht beenden.
Wenn wir nicht beginnen, im anderen den Menschen zu sehen, der uns gleich ist, werden wir die Gewalt nicht beenden.
Wenn wir nicht beginnen, zu sehen, dass es viele Wege zu Gott gibt, werden wir weiter über den einzig richtigen Weg zu Gott streiten und uns in diesem Streit gegenseitig umbringen.
Wenn wir nicht beginnen, zu glauben, dass Gott in keiner Weise beschädigt werden kann, dass es Blasphemie nicht gibt, werden wir uns immer wieder verletzt fühlen, wenn andere unseren Glauben missachten oder lächerlich machen. Oder werden Gräueltaten begehen im Glauben, Gott oder einen Propheten damit zu rächen.
Ich möchte die Religionen nicht abschaffen. Die Religionen in ihrer derzeitigen Form haben uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind: Am Rand des Abgrunds. Wir brauchen in den Religionen dringend ein erweitertes Verständnis von Gott und vom Leben. Sonst sind wir morgen einen Schritt weiter.
---Zitat Ende---
Marion antwortete:
---Zitat---
Finde ich nur begrenzt richtig, Uwe. Denn ich kenne keine Religion, die es erlaubt eine andere zu bekämpfen. Jedenfalls nicht unter den großen monotheistischen Religionen. Und auch nicht innerhalb dieser.
Gibt es diese Kämpfe sind sie immer im Widerspruch zu der Aussage ihres begründenden Propheten.
Also liegt es nicht an der Religion, sondern wie Du sagst an der mangelnden Spiritualität. Aber durchaus auch Politik und Wirtschaft spielen eine Rolle. Die können nämlich Menschen mit mangelnder Spiritualität bestens benutzen.
Es müssen auch diese Bereiche geändert werden.
Imam Ali a.s. sagte: "Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden".
---Zitat Ende---
Tina fragt dazu:
---Zitat---
Aber steht nicht vor der Gerechtigkeit die Notwendigkeit das Gegenueber und auch sich selbst zu akzeptieren, so.wie es/man ist ? Egal welche Hautfarbe, Gesinnung, Religion , Geschlecht usw. ? Und fast sind wir schon im Teufelskreis. Waren nicht auch viele Kriege Glaubenskriege mit auch verdeckten wirtschaftlichen Interessen ? Die Menschheit hat noch einen weiten Weg vor sich !
---Zitat Ende---
Marion antwortet:
---Zitat---
Mein ich ja, die Glaubensgründe sind vorgeschoben.
---Zitat Ende---
Tina kommentiert:
---Zitat---
Mein ich ja, die Glaubensgründe sind vorgeschoben.
---Zitat Ende---
Doro ruft aus:---Zitat---
hier geht es aber zur Sache:)
---Zitat Ende---
Tina fragt: ---Zitat---
findest Du ?
---Zitat Ende---
Doro antwortet: ---Zitat---
au ja finde ich:))
---Zitat Ende---
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Uwe
Was mir fehlt, ist ein von tausenden Imamen unterzeichnetes Dokument, das allen erklärt, dass jemand, der aus Glaubensgründen andere Menschen tötet, eben *keine *Jungfrauen im Paradies bekommt. Und dass die, die dem sogenannten Märtyrer Jungfrauen versprechen, lügen.
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Marion
Also in der Regel muss der, der etwas behauptet, es beweisen. Und nicht jemand den Gegenbeweis erbringen. Es gibt ansonsten immer wieder genau solche Erklärungen, aber die werden natürlich nicht breit gestreut. Der Plan ist doch nicht, Frieden zu stiften.
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Gaby
heißt es Frieden stiften??? Krieg anzetteln? was kann man stiften...? ich frage nur so allgemein...
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Sanja
Ich glaube der Unfrieden liegt auch darin, dass wir auf unsere Bedürfnisse zu wenig Rücksicht nehmen (da spricht wohl die Mediatorin...)
Wenn wir, statt hinter den vorgeblichen Bedürfnisbefriedigern Geld, Macht, Status, hinterher zu laufen, uns um das kümmern könnten, was uns wirklich gut tut, glaube ich, dass die Welt ein besserer Ort wäre. Was natürlich auch etwas mit Spiritualität zu tun hat, weil die z.B. das Bedürfnis der Anbindung erfüllen kann.
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Marion
War das ne grammatikalische Frage, Gaby? - mir ist der Begriff so geläufig.
Was ich damit sagen will ist, dass es allüberall auf der Welt Bestrebungen gibt, die Menschen gegeneinander aufzubringen. Und dazu gehören u.a. auch diese Märchen von den "72 Jungfrauen" die den muslimischen Märtyrern im Paradies versprochen werden. Ich habe noch *nie* von muslimischer Seite davon gehört, im Koran steht das auch nicht. Also warum müssen die Muslime dem widersprechen, wo sie es doch nicht in die Welt gesetzt haben, sondern vermutlich irgendwelche phantasievollen westlichen Orientalisten.
Zugegeben hab ich das allerdings schon von IS-Anhängern gehört. Die gehören aber nach Meinung der islamischen Gelehrtenschaft nicht zu den Muslimen, auch wenn sie selber das anders sehen. Aus islamischen Quellen haben sie diesen feuchten Traum aber auch nicht.
Das ist alles Politik und hat mit Religion nichts zu tun.
Im letzten Jahr haben zig hochrangige sunnitische Gelehrte den "Kalifen" Al Baghdadi theologisch zur Schnecke gemacht:
http://madrasah.de/leseecke/islam-allgemein/offener-brief-al-baghdadi-und-isis
Wir Shiiten lehnen diese Sekte sowieso ab und wissen, dass sie eine Schöpfung der USA ist:
Eine aktuelle Rede von Ayatollah Ramezani vom Islamischen Zentrum Hamburg. Er ist der höchstrangige shiitische Gelehrte in Europa :
"
In Wirklichkeit besteht die Religion zur Leitung und dem Leben der Menschheit und zur Orientierung und Erlangung des Ziels. Heutzutage sieht man aber Menschen, welche sich als religiös vorstellen, aber ein Verhalten aufzeigen, welches mit den religiösen Lehren vollkommen im Widerspruch steht und in der Interpretation des heiligen Koran sind dies Menschen, welche sowohl selbst irregegangen sind als auch andere in die Irre geführt haben und vom rechten Weg abgeirrt sind.
Leider sind heutzutage Gruppierungen im Rahmen strukturierter Bewegungen, wie beispielsweise der Islamische Staat (ISIS), damit beschäftigt, im Namen der Religion und des Islam die wahre Form der Religion verkehrt herum zu drehen und die Religion, welche auf die vollkommene Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes basiert und offenbart wurde, mit einer gewaltsamen, beängstigenden und hasserfüllten Vorstellung darzustellen. Zweifellos ist dieses beschämende Verhalten dieser Gemeinschaft, welches mit keinen göttlichen und humanitären Prinzipien und Gesetzen vereinbar ist, in Bezug auf die rationalen und islamrechtlichen Gebote des heiligen Islam haram und verboten. Die grausamen Gewalttaten, welche im Irak, in Syrien, in Afghanistan und an anderen Orten der Welt, und welche leider wieder einmal mittels dubiöser und unwissender Parteien und im Namen des Islam erfolgten, werden nämlich aus der Sicht jedes gerechten Menschen verurteilt und sind auch mit keinem Verstand und keiner Logik gerechtfertigt.
Auch aus der Sicht religiöser und islamischer Lehren besitzt kein Mensch das Recht, jemanden aus seinem Haus zu vertreiben oder Menschen aufgrund ihrer Ideologie und Religion zu quälen und foltern. Aus genau diesem klaren Grund widersprechen die gegen Jesiten, Kurden, Christen und Schiiten erfolgten Gewalttaten dem kleinsten Prinzip der islamischen Lehren und die Verbrecher dieser unmenschlichen Gewalttaten verdienen jede Art von Vergeltung und Bestrafung."
komplett:
Rede von Ay. Ramezani: http://www.izhamburg.com/index.aspx?pid=99&articleid=66273
Und solche Stimmen gibt es reichlich. Aber das wird kaum verbreitet. Wir haben einerseits Gruppen wie Al Qaida und ISIS, Züchtungen der USA (ich kann hier jetzt reichlich Links reinstellen, aber das wird sehr politisch. Kann man alles finden: Hillary Clinton die sagt "wir haben Al Qaida gegründet", Berichte über das amerikanische Gefängnis im Irak, in dem die ISIS-Führer sich zusammengetan haben und und und).
Und andererseits wird aus den USA der Islamhass gefördert. Und das sagen ganz unislamische Medienforscher wie Sabine Schiffer vom Institut für Medienverantwortung, oder Werner Ruf.
Es geht um Macht, Geld, Rohstoffe und der Islam kam da ganz recht nach Ende des Kalten Krieges:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24460
Das waren nur Beispiele und ich will hier kein Politikforum eröffnen. Ich kann nur empfehlen, dass man sich da schlau macht und durchschaut, was für ein "Teile und Herrsche" Spiel hier betrieben wird.
Sicher, wenn wir inneren Frieden haben, dann fallen wir nicht so leicht darauf rein.
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Marion
Ach und hier noch eine jüdische Islamwissenschaftlerin über die Jungfrauen:
Lesley Hazleton über den Koran: https://www.youtube.com/watch?v=UuzGVZ8AmpM
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Gaby
Ich habe vorhin echt mal im Duden nachgelesen, das Wort stiften ist so vielseitig...
Frieden stiften und Unruhe stiften... mich verwirrte es... etwas völlig Gegensetzliches mit einem Verb... "zu vereintheitlichen"?
ich kannte nur stiften in einem Sinne , jetzt bin ich schon wieder schlauer, danke...
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Uwe
Liebe Marion,
es ist kein netter Gedanke, dass wir alle manipuliert werden. Aber es könnte die Wahrheit sein.
Danke, der Beitrag von Lezley Hazleton hat mir gut getan.
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Heike
Ich möchte nun weder einen Beitrag zu meiner Religion schreiben (mit der ich sehr gut lebe) oder etwas wichtiges zu Islam, anderen Religionen oder Politik schreiben. Mir ist bei Lesen nur eine Bemerkung in den Sinn gekommen, die ich in meinem Arbeitsleben leider schon häufiger gehört habe und die man sicher auf die Gesellschaft und die Politik übertragen kann: Ein Team, dass sich nicht gut versteht, ist viel leichter zu leiten, als eines, das sich gut versteht und sich einig ist. Für den Job damals bedeutete dass, dass der Leitung sehr daran gelegen war, die MA gegeneinander auszuspielen, damit sie im Ergebnis leichter zu manipulieren waren. Der Gedanke dieser Therorie drängt sich mir auf, wenn ich lese, höre und sehe was alles so in bestimmten Bereichen passiert.
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Tina
ja Heike, das habe ich auch oft beobachtet ! Frage wer sorgt dafür das sich nicht verstanden wird und somit geschwächt ? Wer ist die ominöse Leitung, die dieses Interesse verfolgt.
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Gaby
noch Gedanken dazu....
im TV kam ein Film, Serie, eine Krankenschwester immer schön artig wurde von der Geschäftsführerin zur Oberschwester "ernannt", warum????
Antwort, des Arztes, weil sie der Geschäftsführerin nicht gefährlich werden kann.....
das passte mal wieder...
ist übertragbar...
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Marion
Ich fürchte die Frage wer gesamtgesellschaftlich oder sogar weltweit betrachtet hinter den Bestrebungen steckt, die Menschen gegeneinander aufzubringen, lässt sich nicht so leicht beantworten.
Und weil das so komplex ist, blühen gerade die Theorien.
Ich weiß auch nicht, ob es eine geheime Verbindung gibt, oder schlicht viele macht- und geldbesessene Persönlichkeiten die das betreiben. Dass sie es betreiben ist aber offensichtlich und Verbindungen gibt es auch - nur weiß ich eben nicht, ob diese wiederum irgendwo zusammengehören.
Bilderberger, Illuminati, Khazaren......alles so übliche Verdächtige und noch viele mehr, die mir jetzt gerade nicht einfallen.
Für Muslime gibt es wirklich einen, der dahintersteckt und das ist der Satan. Die Geschichte Satans im Islam ist kurz gefasst, dass er ein Djinn ist - Djinn sind Geisterwesen die wir normalerweise nicht sehen können und die wie wir Menschen die Fähigkeit zum Guten und zum Bösen haben. Satan - damals hieß er Iblis - war vor der Erschaffung des Menschen jahrtausendelang ein treuer Diener Gottes. Man sagt, er habe tausende Jahre in Anbetung verbracht. Dann verkündete Gott, dass er den Menschen erschaffen wolle und forderte die Engel und Iblis auf, sich vor dem Menschen niederzuwerfen.
Iblis weigerte sich, weil - und das ist die Ursünde - er sich für etwas Besseres hielt als den aus Erde geschaffenen Menschen (Djinn sind aus Feuer geschaffen).
Für seinen Ungehorsam wurde er von Gott verstoßen und in die Hölle verbannt - aber er hat sich Aufschub erbeten bis zum Tag des Jüngsten Gerichts und will so viele Menschen wie möglich verführen, um sie in die Hölle mitzunehmen.
Er war es dann auch, der Adam und Eva verführt hat, aber das ist eine andere Geschichte.
Ob man nun diese Geschichte aus dem Koran wörtlich nehmen will oder nicht: ich denke sie zeigt die Wurzel allen Übels sehr gut, nämlich sich selber für etwas Besseres als andere zu halten.
Wer das tut, der nimmt sich Rechte die er anderen nicht zugesteht, angefangen von Kleinigkeiten, bis hin zum Recht, anderen das Leben zu nehmen.
Mein Glaube lehrt, dass man sich damit schnurstracks in die Hölle befördert, in die Trennung von Gott. Auch hier kann man die koranischen Schilderungen wörtlich nehmen, aber wenn man das nicht will, dann ist für mich alleine die Vorstellung von Gott getrennt zu sein grausig. Das ist dann wirklich hoffnungslos.
Und daran kann man sehr leicht erkennen, dass die Terroristen von ISIS nichts vom Islam verstanden haben.
Genauso wie Imperialisten, Kolonialisten, Kapitalisten usw. nichts davon wissen, wie man sich Gott nähern kann.
Jeden Hochmut aus seinem Herzen zu verbannen ist echt harte Arbeit und ich bin damit ständig beschäftigt, erwische mich so oft dabei, dass ich mich innerlich über jemanden erhebe.
Ich hab hier noch ein Video zum Thema "Prophetenbeleidigung". Mich bringt es auf, wenn über die heiligen Persönlichkeiten gespottet wird und unser Prophet Muhammed, s.a.s., ist für uns das beste aller Geschöpfe. Aber dieser Prophet, s.a.s., das wissen wir aus vielen Überlieferungen, war selber die demütigste Person.
Als der Prophet ins Gesicht geschlagen wurde: https://www.youtube.com/watch?v=zXCkzBMpuoU
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Gaby
Mensch Marion... Danke, dass Du noch so viel Zeit hast, nimmst... um so viel "Aufklärung" zu schreiben...
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Marion
sowieso schlaflos in Unterschleißheim...
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Uwe
---Zitat---
Ob man nun diese Geschichte aus dem Koran wörtlich nehmen will oder nicht: ich denke sie zeigt die Wurzel allen Übels sehr gut, nämlich sich selber für etwas Besseres als andere zu halten.
---Zitat Ende---
Eine der 10 Illusionen, die in _Gemeinschaft mit Gott_ beschrieben sind, ist die Illusion der Überlegenheit. "Ich bin besser als Du." ist ein (Glaubens)Satz, der viel Leid in die Welt gebracht hat.
So fügt sich eines zum anderen.
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Marion
Mouhanad Khorchide über Prophetenbeleidigung
Mouhanad Khorchide leitet das Zentrum für Islamische Theologie an der Uni Münster, wo auch Islamlehrer ausgebildet werden. Er erzählt hier eine weitere bekannte Überlieferung und zieht daraus seine Schlussfolgerungen:
" Eben nicht. Interessanterweise zeigt es uns der Krieg der Propheten selbst – also die Erzählung, die fast jeder Muslim kennt – eigentlich, dass sein Nachbar Tag für Tag, jeden Tag, seinen Müll vor das Haus des Propheten geworfen hat, um den Propheten zu ärgern. Und der Prophet hat es jeden Tag ganz brav weggegeben. Und an dem Tag, wo der Prophet den Müll nicht gefunden hat, hat er sich Sorgen gemacht. Was ist los? Nicht, dass der krank ist. Da hat er sich gedacht, ich gehe ihn besuchen. Und in der Tat; er war krank an dem Tag, und er war sehr erstaunt. Also so war der Prophet, als Vorbild, die Muslime haben sich auch nicht aufgeregt und haben dem Prophet seinen Müll auch nicht weggegeben – der Prophet hat das jeden Tag gemacht – und sie haben es ganz gelassen genommen. Wir sind heute leider in einer Situation, die etwas symptomatisch ist für eine etwas – vielleicht klingt das jetzt hart für manche Muslime – minderwertige Haltung, was unsere eigene Religion betrifft. Dass man schnell beleidigt reagiert, egal was gesagt wird über Gott, über Propheten, über den Koran selbst. Aber das zeugt nicht gerade von einer selbstsicheren Haltung. Und deshalb vielleicht eine etwas intensivere Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Inhalten seiner eigenen Religion – vielleicht hilft das. Und dass man nicht an der Fassade bleibt, nicht an den Äußerlichkeiten, sondern wirklich einen Sinn in der Religion, einen spirituellen Aspekt in der Religion. Das gibt einem Halt und dann wird es einem ziemlich egal sein. Man fühlt sich auch nicht mal angesprochen, wenn der Prophet Mohammed beleidigt wird. Das ist nicht der Mohammed, den ich kenne. Die Leute können sagen, was sie sagen – es lässt mich kalt. Man geht weiter nach vorne."
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/grundzuege-einer-zeitgemaessen-deutung-des-islams-teil-4.886.de.html?dram:article_id=274071
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Uwe
Liebe Marion,
ich möchte Dir Abbitte leisten.
Gerade habe ich einen Artikel auf Zeit Online: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-01/thomas-fischer-strafrecht-voelkerrecht gelesen und erfahren, dass es in Uganda eine LRA gibt, die einen christlichen Gottesstaat errichten will und dabei unaussprechliche Gewalt ausübt. Das ist vom Christentum so weit weg wie Alpha Centauri von der Sonne.
Ich käme nicht auf die Idee, mich davon zu distanzieren und zu erklären, dass das mit dem Christentum nichts zu tun hat. Und so erkenne ich nun auch, dass der Wunsch, die Muslime mögen sich vom Terror der IS distanzieren, Unsinn ist.
Liebe Grüße
Uwe
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Marion
Ich empfehle dieses Video von "I´slam" - junge muslimische Poeten - ganz anzuschauen:
I´slam: https://www.youtube.com/watch?v=dyYGKFAzGHo
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Uwe
Ich habe es mir angeschaut, schön gemacht.
Meine Wahrnehmung ändert sich.
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Marion
Das ist schön.
Gerade hat auch das iranische, geistliche Staatsoberhaupt, Imam Chamene´i einen Brief an die Jugend im Westen geschrieben. Wird natürlich von den üblichen Medien totgeschwiegen. Ich finde, wir sind ja auch noch jung im Herzen:"Ihr wisst ja, dass Herabsetzung und Hervorrufung von Hass und fiktiver Angst gegenüber „Anderem“ die Grundlage für alle ungerechten Bestrebungen nach Profit und Vorteilen ist. Nun möchte ich, dass Ihr Euch selbst fragt, warum diesmal die alte Politik der Angstmache und Verbreitung von Hass in einem derartig beispiellosen Ausmaß den Islam und die Muslime ins Visier genommen hat?
Warum ist das heutige internationale Machtsystem bestrebt, das islamische Denken an den Rand und in die Passivität zu drängen? Welche Sinngebungen und Werte gibt es denn im Islam, die dem Konzept der Großmächte in die Quere kommen, und welche Interessen werden durch die falsche Darstellung des Islams denn gedeckt? Meine erste Bitte lautet daher, dass Ihr nach den Motiven dieser groß angelegten Schwarzmalerei über den Islam forscht.
Meine zweite Bitte ist die, dass Ihr gegenüber der Flut von Vorurteilen und Hetzpropaganda, versucht, Euch direkt und unmittelbar mit dieser Religion vertraut zu machen. Der gesunde Verstand befiehlt, dass Ihr zumindest wisst, wovor Ihr flieht und Euch fürchtet und von welcher Beschaffenheit es ist. Ich bestehe nicht darauf, dass Ihr meine oder irgendeine andere Deutung des Islams akzeptiert. Ich sage nur: Lasst nicht zu, dass Euch, ausgehend von böswilligen und schmutzigen Motiven, diese lebendige und die heutige Welt beeinflussende Wahrheit (falsch) präsentiert wird. "
komplett:Brief Imam Chamenei´s an die Jugend im Westen: http://www.offenkundiges.de/brief-imam-chameneis-an-die-jugend-im-westen/
Uwe, ich glaube die LRA oder wie sie da heißen, sind unter denen die sich Christen nennen, eine noch verschwindend geringere Minderheit als IS und Co.
Aber ich würde auch nicht verlangen, dass Du Dich von den Taten eines George W. Bush distanzierst, der sich auf Jesus a.s., beruft und hinter dem die Mehrheit der christlichen Amerikaner stand. Oder von denen der "christlichen" Zionisten, die Israel bei seinen Verbrechen unterstützen, Oder von Obama, der ja auch behauptet ein Christ zu sein und meint, er kann wahllos Menschen per Fernbedienung morden. Usw. Wer die Propheten, a.s., auch nur ein bisschen verstanden hat und sich zu ihrer Gefolgschaft zählt, der weiß dass keiner von ihnen das gelehrt hat. Dann wären sie nämlich keine Propheten, denn ein Prophet bringt Gottes Botschaft und Gott will nicht, dass wir uns umbringen und ausbeuten.
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Marion
Fordert der Islam zur Gewalt gegen Nicht-Muslime auf?
Gute Erläuterung eines oft missbrauchten Koranverses: http://www.muslim-markt-forum.de/t875f2-Fordert-der-Islam-zur-Gewalt-gegen-Nichtmuslime-auf.html
Innerer Frieden und Religion
Moin,
ich verlege einige Beiträge aus meinem Tagebuch in diesen Bereich. Das ist mir lieber so.
Ich hatte geschrieben:
---Zitat---
Moinsen.
Ich habe tatsächlich gestern einen fünf Seiten langen Text geschrieben, den ich aber nun doch nicht veröffentlichen werde. Er war sozusagen mehr für mich selbst gedacht.
Mein Fazit ist, dass mein Beitrag zum Frieden in der Welt ist, dass ich friedvoller werde. Das ist für mich meine Kernaussage.
Das andere ist Analyse und ich komme dabei zu folgenden Zeilen:
Die Religionen in ihrer derzeitigen Form lehren, dass es nur einen Weg zu Gott gibt, den ihren. Und dass Andersgläubige nicht zu Gott kommen werden und, je nach Auffassung der jeweiligen Religion, sogar bekämpft werden müssen. Diese Uneinigkeit, diese Spaltung, dieses Bekämpfen findet sogar zwischen den Anhängern verschiedener Richtungen einer einzigen Religion statt: Ob es nun Kämpfe zwischen Sunniten und Schiiten sind oder die Aussage, das Katholiken mit Protestanten keine Gemeinschaft im Abendmahl haben. Die Identifikation mit solchen Glaubensinhalten ist in meinen Augen das Problem.
Es ist kein militärisches Problem, deshalb kann es nicht mit militärischen Mitteln gelöst werden.
Es ist kein politisches Problem, deshalb kann es nicht mit politischen Mitteln gelöst werden.
Es ist kein wirtschaftliches Problem, deshalb kann es nicht mit wirtschaftlichen Mitteln gelöst werden.
Es ist ein spirituelles Problem, deshalb kann es ausschließlich mit spirituellen Mitteln gelöst werden.
Wenn wir nicht beginnen, uns einzugestehen, dass die Gewalt in dem begründet ist, was wir über das Leben und über Gott und über die Menschen denken, werden wir die Gewalt nicht beenden.
Wenn wir nicht beginnen, im anderen den Menschen zu sehen, der uns gleich ist, werden wir die Gewalt nicht beenden.
Wenn wir nicht beginnen, zu sehen, dass es viele Wege zu Gott gibt, werden wir weiter über den einzig richtigen Weg zu Gott streiten und uns in diesem Streit gegenseitig umbringen.
Wenn wir nicht beginnen, zu glauben, dass Gott in keiner Weise beschädigt werden kann, dass es Blasphemie nicht gibt, werden wir uns immer wieder verletzt fühlen, wenn andere unseren Glauben missachten oder lächerlich machen. Oder werden Gräueltaten begehen im Glauben, Gott oder einen Propheten damit zu rächen.
Ich möchte die Religionen nicht abschaffen. Die Religionen in ihrer derzeitigen Form haben uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind: Am Rand des Abgrunds. Wir brauchen in den Religionen dringend ein erweitertes Verständnis von Gott und vom Leben. Sonst sind wir morgen einen Schritt weiter.
---Zitat Ende---
Marion antwortete:
---Zitat---
Finde ich nur begrenzt richtig, Uwe. Denn ich kenne keine Religion, die es erlaubt eine andere zu bekämpfen. Jedenfalls nicht unter den großen monotheistischen Religionen. Und auch nicht innerhalb dieser.
Gibt es diese Kämpfe sind sie immer im Widerspruch zu der Aussage ihres begründenden Propheten.
Also liegt es nicht an der Religion, sondern wie Du sagst an der mangelnden Spiritualität. Aber durchaus auch Politik und Wirtschaft spielen eine Rolle. Die können nämlich Menschen mit mangelnder Spiritualität bestens benutzen.
Es müssen auch diese Bereiche geändert werden.
Imam Ali a.s. sagte: "Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden".
---Zitat Ende---
Tina fragt dazu:
---Zitat---
Aber steht nicht vor der Gerechtigkeit die Notwendigkeit das Gegenueber und auch sich selbst zu akzeptieren, so.wie es/man ist ? Egal welche Hautfarbe, Gesinnung, Religion , Geschlecht usw. ? Und fast sind wir schon im Teufelskreis. Waren nicht auch viele Kriege Glaubenskriege mit auch verdeckten wirtschaftlichen Interessen ? Die Menschheit hat noch einen weiten Weg vor sich !
---Zitat Ende---
Marion antwortet:
---Zitat---
Mein ich ja, die Glaubensgründe sind vorgeschoben.
---Zitat Ende---
Tina kommentiert:
---Zitat---
Mein ich ja, die Glaubensgründe sind vorgeschoben.
---Zitat Ende---
Doro ruft aus:---Zitat---
hier geht es aber zur Sache:)
---Zitat Ende---
Tina fragt: ---Zitat---
findest Du ?
---Zitat Ende---
Doro antwortet: ---Zitat---
au ja finde ich:))
---Zitat Ende---
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Uwe
Was mir fehlt, ist ein von tausenden Imamen unterzeichnetes Dokument, das allen erklärt, dass jemand, der aus Glaubensgründen andere Menschen tötet, eben *keine *Jungfrauen im Paradies bekommt. Und dass die, die dem sogenannten Märtyrer Jungfrauen versprechen, lügen.
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Marion
Also in der Regel muss der, der etwas behauptet, es beweisen. Und nicht jemand den Gegenbeweis erbringen. Es gibt ansonsten immer wieder genau solche Erklärungen, aber die werden natürlich nicht breit gestreut. Der Plan ist doch nicht, Frieden zu stiften.
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Gaby
heißt es Frieden stiften??? Krieg anzetteln? was kann man stiften...? ich frage nur so allgemein...
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Sanja
Ich glaube der Unfrieden liegt auch darin, dass wir auf unsere Bedürfnisse zu wenig Rücksicht nehmen (da spricht wohl die Mediatorin...)
Wenn wir, statt hinter den vorgeblichen Bedürfnisbefriedigern Geld, Macht, Status, hinterher zu laufen, uns um das kümmern könnten, was uns wirklich gut tut, glaube ich, dass die Welt ein besserer Ort wäre. Was natürlich auch etwas mit Spiritualität zu tun hat, weil die z.B. das Bedürfnis der Anbindung erfüllen kann.
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Marion
War das ne grammatikalische Frage, Gaby? - mir ist der Begriff so geläufig.
Was ich damit sagen will ist, dass es allüberall auf der Welt Bestrebungen gibt, die Menschen gegeneinander aufzubringen. Und dazu gehören u.a. auch diese Märchen von den "72 Jungfrauen" die den muslimischen Märtyrern im Paradies versprochen werden. Ich habe noch *nie* von muslimischer Seite davon gehört, im Koran steht das auch nicht. Also warum müssen die Muslime dem widersprechen, wo sie es doch nicht in die Welt gesetzt haben, sondern vermutlich irgendwelche phantasievollen westlichen Orientalisten.
Zugegeben hab ich das allerdings schon von IS-Anhängern gehört. Die gehören aber nach Meinung der islamischen Gelehrtenschaft nicht zu den Muslimen, auch wenn sie selber das anders sehen. Aus islamischen Quellen haben sie diesen feuchten Traum aber auch nicht.
Das ist alles Politik und hat mit Religion nichts zu tun.
Im letzten Jahr haben zig hochrangige sunnitische Gelehrte den "Kalifen" Al Baghdadi theologisch zur Schnecke gemacht:
http://madrasah.de/leseecke/islam-allgemein/offener-brief-al-baghdadi-und-isis
Wir Shiiten lehnen diese Sekte sowieso ab und wissen, dass sie eine Schöpfung der USA ist:
Eine aktuelle Rede von Ayatollah Ramezani vom Islamischen Zentrum Hamburg. Er ist der höchstrangige shiitische Gelehrte in Europa :
"
In Wirklichkeit besteht die Religion zur Leitung und dem Leben der Menschheit und zur Orientierung und Erlangung des Ziels. Heutzutage sieht man aber Menschen, welche sich als religiös vorstellen, aber ein Verhalten aufzeigen, welches mit den religiösen Lehren vollkommen im Widerspruch steht und in der Interpretation des heiligen Koran sind dies Menschen, welche sowohl selbst irregegangen sind als auch andere in die Irre geführt haben und vom rechten Weg abgeirrt sind.
Leider sind heutzutage Gruppierungen im Rahmen strukturierter Bewegungen, wie beispielsweise der Islamische Staat (ISIS), damit beschäftigt, im Namen der Religion und des Islam die wahre Form der Religion verkehrt herum zu drehen und die Religion, welche auf die vollkommene Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes basiert und offenbart wurde, mit einer gewaltsamen, beängstigenden und hasserfüllten Vorstellung darzustellen. Zweifellos ist dieses beschämende Verhalten dieser Gemeinschaft, welches mit keinen göttlichen und humanitären Prinzipien und Gesetzen vereinbar ist, in Bezug auf die rationalen und islamrechtlichen Gebote des heiligen Islam haram und verboten. Die grausamen Gewalttaten, welche im Irak, in Syrien, in Afghanistan und an anderen Orten der Welt, und welche leider wieder einmal mittels dubiöser und unwissender Parteien und im Namen des Islam erfolgten, werden nämlich aus der Sicht jedes gerechten Menschen verurteilt und sind auch mit keinem Verstand und keiner Logik gerechtfertigt.
Auch aus der Sicht religiöser und islamischer Lehren besitzt kein Mensch das Recht, jemanden aus seinem Haus zu vertreiben oder Menschen aufgrund ihrer Ideologie und Religion zu quälen und foltern. Aus genau diesem klaren Grund widersprechen die gegen Jesiten, Kurden, Christen und Schiiten erfolgten Gewalttaten dem kleinsten Prinzip der islamischen Lehren und die Verbrecher dieser unmenschlichen Gewalttaten verdienen jede Art von Vergeltung und Bestrafung."
komplett:
Rede von Ay. Ramezani: http://www.izhamburg.com/index.aspx?pid=99&articleid=66273
Und solche Stimmen gibt es reichlich. Aber das wird kaum verbreitet. Wir haben einerseits Gruppen wie Al Qaida und ISIS, Züchtungen der USA (ich kann hier jetzt reichlich Links reinstellen, aber das wird sehr politisch. Kann man alles finden: Hillary Clinton die sagt "wir haben Al Qaida gegründet", Berichte über das amerikanische Gefängnis im Irak, in dem die ISIS-Führer sich zusammengetan haben und und und).
Und andererseits wird aus den USA der Islamhass gefördert. Und das sagen ganz unislamische Medienforscher wie Sabine Schiffer vom Institut für Medienverantwortung, oder Werner Ruf.
Es geht um Macht, Geld, Rohstoffe und der Islam kam da ganz recht nach Ende des Kalten Krieges:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24460
Das waren nur Beispiele und ich will hier kein Politikforum eröffnen. Ich kann nur empfehlen, dass man sich da schlau macht und durchschaut, was für ein "Teile und Herrsche" Spiel hier betrieben wird.
Sicher, wenn wir inneren Frieden haben, dann fallen wir nicht so leicht darauf rein.
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Marion
Ach und hier noch eine jüdische Islamwissenschaftlerin über die Jungfrauen:
Lesley Hazleton über den Koran: https://www.youtube.com/watch?v=UuzGVZ8AmpM
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Gaby
Ich habe vorhin echt mal im Duden nachgelesen, das Wort stiften ist so vielseitig...
Frieden stiften und Unruhe stiften... mich verwirrte es... etwas völlig Gegensetzliches mit einem Verb... "zu vereintheitlichen"?
ich kannte nur stiften in einem Sinne , jetzt bin ich schon wieder schlauer, danke...
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Uwe
Liebe Marion,
es ist kein netter Gedanke, dass wir alle manipuliert werden. Aber es könnte die Wahrheit sein.
Danke, der Beitrag von Lezley Hazleton hat mir gut getan.
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Heike
Ich möchte nun weder einen Beitrag zu meiner Religion schreiben (mit der ich sehr gut lebe) oder etwas wichtiges zu Islam, anderen Religionen oder Politik schreiben. Mir ist bei Lesen nur eine Bemerkung in den Sinn gekommen, die ich in meinem Arbeitsleben leider schon häufiger gehört habe und die man sicher auf die Gesellschaft und die Politik übertragen kann: Ein Team, dass sich nicht gut versteht, ist viel leichter zu leiten, als eines, das sich gut versteht und sich einig ist. Für den Job damals bedeutete dass, dass der Leitung sehr daran gelegen war, die MA gegeneinander auszuspielen, damit sie im Ergebnis leichter zu manipulieren waren. Der Gedanke dieser Therorie drängt sich mir auf, wenn ich lese, höre und sehe was alles so in bestimmten Bereichen passiert.
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Tina
ja Heike, das habe ich auch oft beobachtet ! Frage wer sorgt dafür das sich nicht verstanden wird und somit geschwächt ? Wer ist die ominöse Leitung, die dieses Interesse verfolgt.
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Gaby
noch Gedanken dazu....
im TV kam ein Film, Serie, eine Krankenschwester immer schön artig wurde von der Geschäftsführerin zur Oberschwester "ernannt", warum????
Antwort, des Arztes, weil sie der Geschäftsführerin nicht gefährlich werden kann.....
das passte mal wieder...
ist übertragbar...
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Marion
Ich fürchte die Frage wer gesamtgesellschaftlich oder sogar weltweit betrachtet hinter den Bestrebungen steckt, die Menschen gegeneinander aufzubringen, lässt sich nicht so leicht beantworten.
Und weil das so komplex ist, blühen gerade die Theorien.
Ich weiß auch nicht, ob es eine geheime Verbindung gibt, oder schlicht viele macht- und geldbesessene Persönlichkeiten die das betreiben. Dass sie es betreiben ist aber offensichtlich und Verbindungen gibt es auch - nur weiß ich eben nicht, ob diese wiederum irgendwo zusammengehören.
Bilderberger, Illuminati, Khazaren......alles so übliche Verdächtige und noch viele mehr, die mir jetzt gerade nicht einfallen.
Für Muslime gibt es wirklich einen, der dahintersteckt und das ist der Satan. Die Geschichte Satans im Islam ist kurz gefasst, dass er ein Djinn ist - Djinn sind Geisterwesen die wir normalerweise nicht sehen können und die wie wir Menschen die Fähigkeit zum Guten und zum Bösen haben. Satan - damals hieß er Iblis - war vor der Erschaffung des Menschen jahrtausendelang ein treuer Diener Gottes. Man sagt, er habe tausende Jahre in Anbetung verbracht. Dann verkündete Gott, dass er den Menschen erschaffen wolle und forderte die Engel und Iblis auf, sich vor dem Menschen niederzuwerfen.
Iblis weigerte sich, weil - und das ist die Ursünde - er sich für etwas Besseres hielt als den aus Erde geschaffenen Menschen (Djinn sind aus Feuer geschaffen).
Für seinen Ungehorsam wurde er von Gott verstoßen und in die Hölle verbannt - aber er hat sich Aufschub erbeten bis zum Tag des Jüngsten Gerichts und will so viele Menschen wie möglich verführen, um sie in die Hölle mitzunehmen.
Er war es dann auch, der Adam und Eva verführt hat, aber das ist eine andere Geschichte.
Ob man nun diese Geschichte aus dem Koran wörtlich nehmen will oder nicht: ich denke sie zeigt die Wurzel allen Übels sehr gut, nämlich sich selber für etwas Besseres als andere zu halten.
Wer das tut, der nimmt sich Rechte die er anderen nicht zugesteht, angefangen von Kleinigkeiten, bis hin zum Recht, anderen das Leben zu nehmen.
Mein Glaube lehrt, dass man sich damit schnurstracks in die Hölle befördert, in die Trennung von Gott. Auch hier kann man die koranischen Schilderungen wörtlich nehmen, aber wenn man das nicht will, dann ist für mich alleine die Vorstellung von Gott getrennt zu sein grausig. Das ist dann wirklich hoffnungslos.
Und daran kann man sehr leicht erkennen, dass die Terroristen von ISIS nichts vom Islam verstanden haben.
Genauso wie Imperialisten, Kolonialisten, Kapitalisten usw. nichts davon wissen, wie man sich Gott nähern kann.
Jeden Hochmut aus seinem Herzen zu verbannen ist echt harte Arbeit und ich bin damit ständig beschäftigt, erwische mich so oft dabei, dass ich mich innerlich über jemanden erhebe.
Ich hab hier noch ein Video zum Thema "Prophetenbeleidigung". Mich bringt es auf, wenn über die heiligen Persönlichkeiten gespottet wird und unser Prophet Muhammed, s.a.s., ist für uns das beste aller Geschöpfe. Aber dieser Prophet, s.a.s., das wissen wir aus vielen Überlieferungen, war selber die demütigste Person.
Als der Prophet ins Gesicht geschlagen wurde: https://www.youtube.com/watch?v=zXCkzBMpuoU
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Gaby
Mensch Marion... Danke, dass Du noch so viel Zeit hast, nimmst... um so viel "Aufklärung" zu schreiben...
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Marion
sowieso schlaflos in Unterschleißheim...
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Uwe
---Zitat---
Ob man nun diese Geschichte aus dem Koran wörtlich nehmen will oder nicht: ich denke sie zeigt die Wurzel allen Übels sehr gut, nämlich sich selber für etwas Besseres als andere zu halten.
---Zitat Ende---
Eine der 10 Illusionen, die in _Gemeinschaft mit Gott_ beschrieben sind, ist die Illusion der Überlegenheit. "Ich bin besser als Du." ist ein (Glaubens)Satz, der viel Leid in die Welt gebracht hat.
So fügt sich eines zum anderen.
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Marion
Mouhanad Khorchide über Prophetenbeleidigung
Mouhanad Khorchide leitet das Zentrum für Islamische Theologie an der Uni Münster, wo auch Islamlehrer ausgebildet werden. Er erzählt hier eine weitere bekannte Überlieferung und zieht daraus seine Schlussfolgerungen:
" Eben nicht. Interessanterweise zeigt es uns der Krieg der Propheten selbst – also die Erzählung, die fast jeder Muslim kennt – eigentlich, dass sein Nachbar Tag für Tag, jeden Tag, seinen Müll vor das Haus des Propheten geworfen hat, um den Propheten zu ärgern. Und der Prophet hat es jeden Tag ganz brav weggegeben. Und an dem Tag, wo der Prophet den Müll nicht gefunden hat, hat er sich Sorgen gemacht. Was ist los? Nicht, dass der krank ist. Da hat er sich gedacht, ich gehe ihn besuchen. Und in der Tat; er war krank an dem Tag, und er war sehr erstaunt. Also so war der Prophet, als Vorbild, die Muslime haben sich auch nicht aufgeregt und haben dem Prophet seinen Müll auch nicht weggegeben – der Prophet hat das jeden Tag gemacht – und sie haben es ganz gelassen genommen. Wir sind heute leider in einer Situation, die etwas symptomatisch ist für eine etwas – vielleicht klingt das jetzt hart für manche Muslime – minderwertige Haltung, was unsere eigene Religion betrifft. Dass man schnell beleidigt reagiert, egal was gesagt wird über Gott, über Propheten, über den Koran selbst. Aber das zeugt nicht gerade von einer selbstsicheren Haltung. Und deshalb vielleicht eine etwas intensivere Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Inhalten seiner eigenen Religion – vielleicht hilft das. Und dass man nicht an der Fassade bleibt, nicht an den Äußerlichkeiten, sondern wirklich einen Sinn in der Religion, einen spirituellen Aspekt in der Religion. Das gibt einem Halt und dann wird es einem ziemlich egal sein. Man fühlt sich auch nicht mal angesprochen, wenn der Prophet Mohammed beleidigt wird. Das ist nicht der Mohammed, den ich kenne. Die Leute können sagen, was sie sagen – es lässt mich kalt. Man geht weiter nach vorne."
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/grundzuege-einer-zeitgemaessen-deutung-des-islams-teil-4.886.de.html?dram:article_id=274071
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Uwe
Liebe Marion,
ich möchte Dir Abbitte leisten.
Gerade habe ich einen Artikel auf Zeit Online: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-01/thomas-fischer-strafrecht-voelkerrecht gelesen und erfahren, dass es in Uganda eine LRA gibt, die einen christlichen Gottesstaat errichten will und dabei unaussprechliche Gewalt ausübt. Das ist vom Christentum so weit weg wie Alpha Centauri von der Sonne.
Ich käme nicht auf die Idee, mich davon zu distanzieren und zu erklären, dass das mit dem Christentum nichts zu tun hat. Und so erkenne ich nun auch, dass der Wunsch, die Muslime mögen sich vom Terror der IS distanzieren, Unsinn ist.
Liebe Grüße
Uwe
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Marion
Ich empfehle dieses Video von "I´slam" - junge muslimische Poeten - ganz anzuschauen:
I´slam: https://www.youtube.com/watch?v=dyYGKFAzGHo
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Uwe
Ich habe es mir angeschaut, schön gemacht.
Meine Wahrnehmung ändert sich.
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Marion
Das ist schön.
Gerade hat auch das iranische, geistliche Staatsoberhaupt, Imam Chamene´i einen Brief an die Jugend im Westen geschrieben. Wird natürlich von den üblichen Medien totgeschwiegen. Ich finde, wir sind ja auch noch jung im Herzen:"Ihr wisst ja, dass Herabsetzung und Hervorrufung von Hass und fiktiver Angst gegenüber „Anderem“ die Grundlage für alle ungerechten Bestrebungen nach Profit und Vorteilen ist. Nun möchte ich, dass Ihr Euch selbst fragt, warum diesmal die alte Politik der Angstmache und Verbreitung von Hass in einem derartig beispiellosen Ausmaß den Islam und die Muslime ins Visier genommen hat?
Warum ist das heutige internationale Machtsystem bestrebt, das islamische Denken an den Rand und in die Passivität zu drängen? Welche Sinngebungen und Werte gibt es denn im Islam, die dem Konzept der Großmächte in die Quere kommen, und welche Interessen werden durch die falsche Darstellung des Islams denn gedeckt? Meine erste Bitte lautet daher, dass Ihr nach den Motiven dieser groß angelegten Schwarzmalerei über den Islam forscht.
Meine zweite Bitte ist die, dass Ihr gegenüber der Flut von Vorurteilen und Hetzpropaganda, versucht, Euch direkt und unmittelbar mit dieser Religion vertraut zu machen. Der gesunde Verstand befiehlt, dass Ihr zumindest wisst, wovor Ihr flieht und Euch fürchtet und von welcher Beschaffenheit es ist. Ich bestehe nicht darauf, dass Ihr meine oder irgendeine andere Deutung des Islams akzeptiert. Ich sage nur: Lasst nicht zu, dass Euch, ausgehend von böswilligen und schmutzigen Motiven, diese lebendige und die heutige Welt beeinflussende Wahrheit (falsch) präsentiert wird. "
komplett:Brief Imam Chamenei´s an die Jugend im Westen: http://www.offenkundiges.de/brief-imam-chameneis-an-die-jugend-im-westen/
Uwe, ich glaube die LRA oder wie sie da heißen, sind unter denen die sich Christen nennen, eine noch verschwindend geringere Minderheit als IS und Co.
Aber ich würde auch nicht verlangen, dass Du Dich von den Taten eines George W. Bush distanzierst, der sich auf Jesus a.s., beruft und hinter dem die Mehrheit der christlichen Amerikaner stand. Oder von denen der "christlichen" Zionisten, die Israel bei seinen Verbrechen unterstützen, Oder von Obama, der ja auch behauptet ein Christ zu sein und meint, er kann wahllos Menschen per Fernbedienung morden. Usw. Wer die Propheten, a.s., auch nur ein bisschen verstanden hat und sich zu ihrer Gefolgschaft zählt, der weiß dass keiner von ihnen das gelehrt hat. Dann wären sie nämlich keine Propheten, denn ein Prophet bringt Gottes Botschaft und Gott will nicht, dass wir uns umbringen und ausbeuten.
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Marion
Fordert der Islam zur Gewalt gegen Nicht-Muslime auf?
Gute Erläuterung eines oft missbrauchten Koranverses: http://www.muslim-markt-forum.de/t875f2-Fordert-der-Islam-zur-Gewalt-gegen-Nichtmuslime-auf.html
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