Muharram/Ashura
Di Nov 14, 2023 1:34 am
Marion
Muharram/Ashura
Ich glaub ich hatte im alten Forum schon mal darüber geschrieben, aber das ist wohl nicht mit umgezogen, das Thema. Aber ich werde inschaAllah in diesem Jahr auch noch mal ganz neue Erfahrungen machen, denn ab Mittwoch für ca. 10 oder 11 Tage, habe ich die Gelegenheit an deutsch- und arabischsprachigen Veranstaltungen anlässlich der Trauertage im islamischen Monat Muharram teilzunehmen, mit dem Höhepunkt des "Ashura" genannten Tages.
Wenn man "Aschura" googelt, findet man immer als erstes grausige Bilder einer Minderheit von Shiiten, die sich vermeintlich aus Trauer selbst verletzen. Das sind Rituale die die meisten shiitischen Gelehrten ablehnen, die erst seit relativ kurzer Zeit praktiziert werden und die unserem Ansehen erheblich schaden. Was wohl auch der Sinn der Sache ist (und einige übereifrige aber wenig denkende Glaubensgeschwister fallen darauf rein), denn der eigentlich Sinn dieser Tage ist, an die Opferbereitschaft und den revolutionären Geist unseres Imam Hussain, a.s., zu erinnern. Und an den seiner Gefährten. Bin mal gespannt, wie die Veranstaltungen laufen werden, üblicherweise ist jeder Abend einer Persönlichkeit gewidmet, deren Geschichte erzählt wird, inklusive ihres Martyriums. Dann gibt es Trauergesänge, die sind so berührend das kein Auge trocken bleibt.
Die Geschichte ganz kurz: Nach dem Tod des Propheten Muhammed, s.a.s., wurde die Nachfolge als Regierungschef von Personen an sich gerissen, die er nicht bestimmt hatte. Das ist ein Punkt der Uneinigkeit zwischen Sunniten und Shiiten. Dass nicht die richtigen regierten, zeigte sich schnell daran, dass die Gesetze zugunsten der neu geschaffenen herrschenden Klasse geändert wurden. Die Verteilung der Staatseinnahmen z.B.
Als endlich der vom Propheten bestimmte Nachfolger regierte, Imam Ali a.s., hatte dieser nur wenige Jahre Zeit wieder Ordnung zu schaffen (seine Briefe und Reden auch zu politischen Themen kann man heute noch nachlesen, sogar auf Deutsch). Jedenfalls hatte er viel zu wenig Unterstützung und wurde ermordet. Ebenso sein älterer Sohn Imam Hassan a.s., der sich mit den nach der Macht strebenden Umayyaden, einer mekkanischen Dynastie herumplagen musste. Und dem folgte sein Bruder Imam Hussain, a.s., dem diese Tage gewidmet sind.
Imam Hussain a.s., verhielt sich defensiv und zog sich aus Medina zurück, da seine Anhänger dort unter Druck gerieten. Er ging mit seiner Familie und einigen Anhängern nach Mekka, auch dort wollte man ihm den Zutritt verwehren. Da ereilte ihn ein Ruf aus der Stadt Kufa im Irak. Hunderte Briefe in denen die Bürger ihn baten dorthin zu kommen und die Stadt zu regieren. Der Imam, a.s., schickte einen Freund hin, um die Lage zu erkunden, leider wurde dieser Freund ermordet und konnte nicht mehr mitteilen, dass der herrschende Diktator, Yazid, den Gouverneur der Stadt ausgetauscht und die Bürger erpresst hatte, ihre Unterstützung für den Imam, a.s., zurückzuziehen.
Deshalb machte sich Imam Hussain, a.s. auf den Weg nach Kufa, mit 72 kampffähigen Männern und Frauen und Kindern. Sein Vorsatz war nicht in den Krieg zu ziehen, dann hätte er nicht Kleinkinder und Babies mitgenommen. Aber er wurde von der Armee Yazids aufgehalten und zwar in der Ebene von Kerbela. Das war am 1. Muharram. Dort wurde der kleinen Gruppe der Zugang zum Wasser des Euphrats verwehrt. Nach Tagen mit Hunger und Durst gab es dann schließlich am Tag von Ashura die entscheidende Schlacht der 72 Kämpfer gegen eine Armee von zigtausenden.
Alle Kämpfer und auch einige Kinder, u.a. ein Säugling, starben, nur der älteste Sohn des Imams a.s. blieb am Leben, weil er krank war. Allahs Vorsorge, damit wir einen Nachfolger hatten.
Die Geschichten der einzelnen Persönlichkeiten sind so berührend und lehrreich. Z.B. die über den erst feindlichen General Hurr, der sich für den Glauben entschied und die Seiten wechselte, mit vielen seiner Soldaten. Über Abbas, a.s., den jüngeren Bruder von Imam Hussain, a.s., der bei dem Versuch, Wasser für die durstigen Kinder zu holen, ermordet wurde. Und viele andere.
Die Botschaft aus diesem so traurigen Ereignis ist: "Niemals Unterdrückung" - denn der Imam a.s. weigerte sich dem Tyrannen Yazid den Treueeid zu schwören. Hätte er das getan, wären die Ermordeten vielleicht verschont geblieben. Aber der Islam als Religion der Unabhängigkeit von allem anderen als von Gott und der Gerechtigkeit wäre vernichtet worden. Das ist ja schon genug geschehen, schaut man sich in der islamischen Welt um. Aber mit dem Gedenken an den unbeugsamen Hussain a.s. und seine treuen und standhaften Anhänger wird dieser Islam lebendig gehalten. Mit den Trauerzeremonien beleben wir jedes Jahr unseres revolutionären Geist.
Es gibt keine Trennung von Islam und Politik, auch das lernen wir daraus. Ein Islam im stillen Kämmerlein ist so gut wie tot. Wir müssen die Gesellschaft mitgestalten und die Welt zu einer besseren machen. Damit fängt man natürlich am besten bei sich selber an.
Die Überlebenden von Ashura wurden nach Kufa und später nach Damaskus verschleppt. Dort hielt Zainab, a.s., die Schwester Imam Hussains, a.s., solche flammenden Reden gegen Yazid, dass das Volk aufmuckte. Sie wurden freigelassen und hielten die ersten dieser Trauerveranstaltungen ab. Wir führen also eine Tradition fort, die direkt auf das Geschehen zurückgeht.
Ich durfte 2011 die Orte der Tragödie besuchen. Das war großartig und ich war danach so mit Energie und Kampfgeist aufgeladen.
Am Ort, an dem Zainab, a.s. während der Schlacht stand und alles mitansehen musste, hab ich am meisten geheult. Sie, a.s., hat dazu gesagt: "Ich habe nichts als Schönheit gesehen" - sie hat hinter das Geschehen geschaut.
Besser erklärt: http://www.eslam.de/begriffe/a/aschura.htm
Also, ich bin dann die nächsten zwei Wochen mal nicht ganz von dieser Welt..... Blumenkopf-rosa
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
So sieht das aus, wenn am Ort des Geschehens, in Kerbela, die Trauernden auf die Straße gehen: Aschura in Kerbela: https://www.youtube.com/watch?v=tNTYv8FEZvs
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Nichtmuslime über Imam Hussain, a.s.
Nichtmuslime über Imam Hussain, a.s.: https://www.youtube.com/watch?v=70_fyyfF18c
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Uwe
Liebe Marion,
danke, dass Du das erklärst. Ich spüre, dass Dich das bewegst.
Liebe Grüße
Uwe
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Ja das tut es ganz gewaltig. Ist auch kein Wunder. Als ich den Islam kennenlernte, habe ich erkannt, dass Gott uns mit dem Koran das Handbuch für das eigene und das gesellschaftliche Leben gegeben hat. Und mit dem Propheten, s.a.s., das beste aller Vorbilder. Aber in der Geschichte von Ashura steckt so viel Kraft, dass sich da mein ganz persönlicher Kreis geschlossen hat. Ich war ja schon immer eine Revolutionärin. Nur hab ich gesehen, dass alle Versuche die Welt zum Besseren zu verändern scheitern, ohne Gott. Bei jeder Bewegung und Persönlichkeit kommt irgendwann der Eigennutz durch.
Ganz anders bei den 12 Imamen, a.s. und sehr deutlich bei Imam Hussain a.s. und seinen Gefährten. Sie haben sich dem Tyrannen nicht unterworfen um ihr irdisches Leben zu retten, oder aus Eigennutz. Und obwohl alle gestorben sind, haben sie einen "großartigen Sieg errungen", so heißt das oft in den Trauerliedern. Egal wieviele Despoten herrschen und sich auf den Islam berufen, diese Erinnerung wird immer wach sein. Auch an die Art, Krieg zu führen: nur zur Verteidigung unter Wahrung ethischer Grenzen, z.B. dem Feind kein Wasser vorzuenthalten.
So viele Lehren sind in der Geschichte, dass man den Imam a.s. auf der ganzen Welt kennt - oft erwähnt hier Mahatma Ghandhi, der sich an ihm orientierte.
Ach ja und nicht zuletzt die Schwester des Imams a.s., Zainab, a.s. - die als Krankenschwester wirkte und nachher in der Gefangenschaft so aufrüttelnde Reden hielt, dass der Tyrann sie freilassen musste. Die ist mein großes Vorbild.
Auf zur nächsten Runde Trauerveranstaltung.....
Hier noch mal ein Video, wie es im Iran auf den Straßen am Tag von Ashura zugeht. Ich weiß nicht, warum die Leute am Anfang so rennen, aber ich denke es symbolisiert, dass sie dem Imam a.s. zu Hilfe eilen Ashura im Iran 2013: https://www.youtube.com/watch?v=HEOMsE8URZk
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Dr. Chris Hewer, christlicher Lehrer, über Ashura und Imam Hussain, a.s.
Ein Christ über Imam Hussain, a.s.: https://www.youtube.com/watch?v=bNEoe5hkxlI
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Für dieses Mal sind die Trauerveranstaltungen vorbei. Es war gut, dass ich jeden Abend und gestern morgen dabei gewesen bin, solch eine Gelegenheit hatte ich noch nie und wer weiß, ob ich sie wieder haben werde. Leider gab es einen Missklang, weil unser Gemeindevorsteher am letzten Tag nicht mehr reden durfte - irgendwelche Unstimmingkeiten mit dem Vorstand der dortigen Moschee. Man kann sich nur seinen Teil denken, weil unser Vorstand nicht rumlästert, aber ich glaube ich ahne worum es geht.
Er ist ein Redner um den sich deutschlandweit alle reißen und er hat hier in Bremen über Jahre das Programm mehr und mehr mitgestaltet. Wenn die jetzt auf ihn verzichten wollen, selber schuld. Aber schade, weil die Mischung der Redner gerade das ganze belebt hat. Aber inshaAllah wird nächstes Jahr auch ein gutes Programm sein.
Jetzt ist nicht alles gleich vergessen natürlich, sondern wir gedenken der Überlebenden und Verschleppten. Aber es ist nicht mehr durchgehend Programm dazu. Und ich muss auch mal wieder Alltag schaffen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Hier sind diesjährige Luftaufnahmen aus Kerbela:
Ashura 2015 Run of millions: https://www.youtube.com/watch?v=BCKoSxx50dc&feature=youtu.be
Muharram/Ashura
Ich glaub ich hatte im alten Forum schon mal darüber geschrieben, aber das ist wohl nicht mit umgezogen, das Thema. Aber ich werde inschaAllah in diesem Jahr auch noch mal ganz neue Erfahrungen machen, denn ab Mittwoch für ca. 10 oder 11 Tage, habe ich die Gelegenheit an deutsch- und arabischsprachigen Veranstaltungen anlässlich der Trauertage im islamischen Monat Muharram teilzunehmen, mit dem Höhepunkt des "Ashura" genannten Tages.
Wenn man "Aschura" googelt, findet man immer als erstes grausige Bilder einer Minderheit von Shiiten, die sich vermeintlich aus Trauer selbst verletzen. Das sind Rituale die die meisten shiitischen Gelehrten ablehnen, die erst seit relativ kurzer Zeit praktiziert werden und die unserem Ansehen erheblich schaden. Was wohl auch der Sinn der Sache ist (und einige übereifrige aber wenig denkende Glaubensgeschwister fallen darauf rein), denn der eigentlich Sinn dieser Tage ist, an die Opferbereitschaft und den revolutionären Geist unseres Imam Hussain, a.s., zu erinnern. Und an den seiner Gefährten. Bin mal gespannt, wie die Veranstaltungen laufen werden, üblicherweise ist jeder Abend einer Persönlichkeit gewidmet, deren Geschichte erzählt wird, inklusive ihres Martyriums. Dann gibt es Trauergesänge, die sind so berührend das kein Auge trocken bleibt.
Die Geschichte ganz kurz: Nach dem Tod des Propheten Muhammed, s.a.s., wurde die Nachfolge als Regierungschef von Personen an sich gerissen, die er nicht bestimmt hatte. Das ist ein Punkt der Uneinigkeit zwischen Sunniten und Shiiten. Dass nicht die richtigen regierten, zeigte sich schnell daran, dass die Gesetze zugunsten der neu geschaffenen herrschenden Klasse geändert wurden. Die Verteilung der Staatseinnahmen z.B.
Als endlich der vom Propheten bestimmte Nachfolger regierte, Imam Ali a.s., hatte dieser nur wenige Jahre Zeit wieder Ordnung zu schaffen (seine Briefe und Reden auch zu politischen Themen kann man heute noch nachlesen, sogar auf Deutsch). Jedenfalls hatte er viel zu wenig Unterstützung und wurde ermordet. Ebenso sein älterer Sohn Imam Hassan a.s., der sich mit den nach der Macht strebenden Umayyaden, einer mekkanischen Dynastie herumplagen musste. Und dem folgte sein Bruder Imam Hussain, a.s., dem diese Tage gewidmet sind.
Imam Hussain a.s., verhielt sich defensiv und zog sich aus Medina zurück, da seine Anhänger dort unter Druck gerieten. Er ging mit seiner Familie und einigen Anhängern nach Mekka, auch dort wollte man ihm den Zutritt verwehren. Da ereilte ihn ein Ruf aus der Stadt Kufa im Irak. Hunderte Briefe in denen die Bürger ihn baten dorthin zu kommen und die Stadt zu regieren. Der Imam, a.s., schickte einen Freund hin, um die Lage zu erkunden, leider wurde dieser Freund ermordet und konnte nicht mehr mitteilen, dass der herrschende Diktator, Yazid, den Gouverneur der Stadt ausgetauscht und die Bürger erpresst hatte, ihre Unterstützung für den Imam, a.s., zurückzuziehen.
Deshalb machte sich Imam Hussain, a.s. auf den Weg nach Kufa, mit 72 kampffähigen Männern und Frauen und Kindern. Sein Vorsatz war nicht in den Krieg zu ziehen, dann hätte er nicht Kleinkinder und Babies mitgenommen. Aber er wurde von der Armee Yazids aufgehalten und zwar in der Ebene von Kerbela. Das war am 1. Muharram. Dort wurde der kleinen Gruppe der Zugang zum Wasser des Euphrats verwehrt. Nach Tagen mit Hunger und Durst gab es dann schließlich am Tag von Ashura die entscheidende Schlacht der 72 Kämpfer gegen eine Armee von zigtausenden.
Alle Kämpfer und auch einige Kinder, u.a. ein Säugling, starben, nur der älteste Sohn des Imams a.s. blieb am Leben, weil er krank war. Allahs Vorsorge, damit wir einen Nachfolger hatten.
Die Geschichten der einzelnen Persönlichkeiten sind so berührend und lehrreich. Z.B. die über den erst feindlichen General Hurr, der sich für den Glauben entschied und die Seiten wechselte, mit vielen seiner Soldaten. Über Abbas, a.s., den jüngeren Bruder von Imam Hussain, a.s., der bei dem Versuch, Wasser für die durstigen Kinder zu holen, ermordet wurde. Und viele andere.
Die Botschaft aus diesem so traurigen Ereignis ist: "Niemals Unterdrückung" - denn der Imam a.s. weigerte sich dem Tyrannen Yazid den Treueeid zu schwören. Hätte er das getan, wären die Ermordeten vielleicht verschont geblieben. Aber der Islam als Religion der Unabhängigkeit von allem anderen als von Gott und der Gerechtigkeit wäre vernichtet worden. Das ist ja schon genug geschehen, schaut man sich in der islamischen Welt um. Aber mit dem Gedenken an den unbeugsamen Hussain a.s. und seine treuen und standhaften Anhänger wird dieser Islam lebendig gehalten. Mit den Trauerzeremonien beleben wir jedes Jahr unseres revolutionären Geist.
Es gibt keine Trennung von Islam und Politik, auch das lernen wir daraus. Ein Islam im stillen Kämmerlein ist so gut wie tot. Wir müssen die Gesellschaft mitgestalten und die Welt zu einer besseren machen. Damit fängt man natürlich am besten bei sich selber an.
Die Überlebenden von Ashura wurden nach Kufa und später nach Damaskus verschleppt. Dort hielt Zainab, a.s., die Schwester Imam Hussains, a.s., solche flammenden Reden gegen Yazid, dass das Volk aufmuckte. Sie wurden freigelassen und hielten die ersten dieser Trauerveranstaltungen ab. Wir führen also eine Tradition fort, die direkt auf das Geschehen zurückgeht.
Ich durfte 2011 die Orte der Tragödie besuchen. Das war großartig und ich war danach so mit Energie und Kampfgeist aufgeladen.
Am Ort, an dem Zainab, a.s. während der Schlacht stand und alles mitansehen musste, hab ich am meisten geheult. Sie, a.s., hat dazu gesagt: "Ich habe nichts als Schönheit gesehen" - sie hat hinter das Geschehen geschaut.
Besser erklärt: http://www.eslam.de/begriffe/a/aschura.htm
Also, ich bin dann die nächsten zwei Wochen mal nicht ganz von dieser Welt..... Blumenkopf-rosa
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
So sieht das aus, wenn am Ort des Geschehens, in Kerbela, die Trauernden auf die Straße gehen: Aschura in Kerbela: https://www.youtube.com/watch?v=tNTYv8FEZvs
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Nichtmuslime über Imam Hussain, a.s.
Nichtmuslime über Imam Hussain, a.s.: https://www.youtube.com/watch?v=70_fyyfF18c
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Uwe
Liebe Marion,
danke, dass Du das erklärst. Ich spüre, dass Dich das bewegst.
Liebe Grüße
Uwe
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Ja das tut es ganz gewaltig. Ist auch kein Wunder. Als ich den Islam kennenlernte, habe ich erkannt, dass Gott uns mit dem Koran das Handbuch für das eigene und das gesellschaftliche Leben gegeben hat. Und mit dem Propheten, s.a.s., das beste aller Vorbilder. Aber in der Geschichte von Ashura steckt so viel Kraft, dass sich da mein ganz persönlicher Kreis geschlossen hat. Ich war ja schon immer eine Revolutionärin. Nur hab ich gesehen, dass alle Versuche die Welt zum Besseren zu verändern scheitern, ohne Gott. Bei jeder Bewegung und Persönlichkeit kommt irgendwann der Eigennutz durch.
Ganz anders bei den 12 Imamen, a.s. und sehr deutlich bei Imam Hussain a.s. und seinen Gefährten. Sie haben sich dem Tyrannen nicht unterworfen um ihr irdisches Leben zu retten, oder aus Eigennutz. Und obwohl alle gestorben sind, haben sie einen "großartigen Sieg errungen", so heißt das oft in den Trauerliedern. Egal wieviele Despoten herrschen und sich auf den Islam berufen, diese Erinnerung wird immer wach sein. Auch an die Art, Krieg zu führen: nur zur Verteidigung unter Wahrung ethischer Grenzen, z.B. dem Feind kein Wasser vorzuenthalten.
So viele Lehren sind in der Geschichte, dass man den Imam a.s. auf der ganzen Welt kennt - oft erwähnt hier Mahatma Ghandhi, der sich an ihm orientierte.
Ach ja und nicht zuletzt die Schwester des Imams a.s., Zainab, a.s. - die als Krankenschwester wirkte und nachher in der Gefangenschaft so aufrüttelnde Reden hielt, dass der Tyrann sie freilassen musste. Die ist mein großes Vorbild.
Auf zur nächsten Runde Trauerveranstaltung.....
Hier noch mal ein Video, wie es im Iran auf den Straßen am Tag von Ashura zugeht. Ich weiß nicht, warum die Leute am Anfang so rennen, aber ich denke es symbolisiert, dass sie dem Imam a.s. zu Hilfe eilen Ashura im Iran 2013: https://www.youtube.com/watch?v=HEOMsE8URZk
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Dr. Chris Hewer, christlicher Lehrer, über Ashura und Imam Hussain, a.s.
Ein Christ über Imam Hussain, a.s.: https://www.youtube.com/watch?v=bNEoe5hkxlI
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Für dieses Mal sind die Trauerveranstaltungen vorbei. Es war gut, dass ich jeden Abend und gestern morgen dabei gewesen bin, solch eine Gelegenheit hatte ich noch nie und wer weiß, ob ich sie wieder haben werde. Leider gab es einen Missklang, weil unser Gemeindevorsteher am letzten Tag nicht mehr reden durfte - irgendwelche Unstimmingkeiten mit dem Vorstand der dortigen Moschee. Man kann sich nur seinen Teil denken, weil unser Vorstand nicht rumlästert, aber ich glaube ich ahne worum es geht.
Er ist ein Redner um den sich deutschlandweit alle reißen und er hat hier in Bremen über Jahre das Programm mehr und mehr mitgestaltet. Wenn die jetzt auf ihn verzichten wollen, selber schuld. Aber schade, weil die Mischung der Redner gerade das ganze belebt hat. Aber inshaAllah wird nächstes Jahr auch ein gutes Programm sein.
Jetzt ist nicht alles gleich vergessen natürlich, sondern wir gedenken der Überlebenden und Verschleppten. Aber es ist nicht mehr durchgehend Programm dazu. Und ich muss auch mal wieder Alltag schaffen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Marion
Hier sind diesjährige Luftaufnahmen aus Kerbela:
Ashura 2015 Run of millions: https://www.youtube.com/watch?v=BCKoSxx50dc&feature=youtu.be
Gaby mag diesen Beitrag
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum antworten