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Heike
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Gedichte, gesammelte Werke Empty Gedichte, gesammelte Werke

Mo Nov 13, 2023 10:35 pm
GerLinde
Gedichte

Oh Mond, der seine Strahlen  

Empfängt aus ferner Welt,
Wer kann den Zauber malen,
Der dich umfangen hält.
Wenn in erhellten Nächten
Du deine Sphäre wölbst,
Sich Sterne dir Verflechten  

Viel ferner als du selbst.
Du folgst dem Abendrote
Nach letzter Tagespracht,
Als ausgesandter Bote
Geheimnisvoller Nacht
~ Martin Greif~

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GerLinde
Morgenwonne Ringelnatz

Morgenwonne  
von Joachim Ringelnatz:


Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.

Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
Betiteln mich "Euer Gnaden".

Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.

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GerLinde
Du bist mein Mond Rückert

Du bist mein Mond


Du bist mein Mond und ich bin deine Erde.

Du sagst, du drehst dich um mich.

Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich werde

In meinen Nächten hell durch dich.

Du bist mein Mond und ich bin deine Erde.

Sie sagen, du veränderst dich.

Allein du änderst nur die Lichtgebärde

Und liebst mich unveränderlich.

Du bist mein Mond und ich bin deine Erde.

Nur mein Erdschatten hindert dich,

Die Liebesfackel stets am Sonnenherde

Zu zünden in der Nacht für mich.


Friedrich Rückert

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GerLinde
Hermann Hesse

Stufen  
°°°°° <>< <>< Stufen <>< <><°°°°°°°°

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andere, neue Bindungen zu geben.
Und Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.


Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf um Stuf heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, soo droht Erschlaffen;
nur wer bereit zum Aufbruch und zur Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.


Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde.



-Herman Hesse-



*Bäume....  *
Bäume sind für mich immer die eindringlichsten Prediger gewesen.
Ich verehre sie, wenn sie in Völkern und Familien leben, in Wäldern und Hainen.
Und noch mehr verehre ich sie, wenn sie einzeln stehen.
Sie sind wie Einsame.
Nicht wie Einsiedler, welche aus irgendeiner Schwäche sich davongestohlen haben,
sondern wie große vereinsamte Menschen,
wie Beethoven und Nietsche.

In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen;
allein sie verlieren sich nicht darin, sondern erstreben mit aller Kraft ihres Lebens nur das Eine:
ihr eigenes, in ihnen wohnende Gesetz zu erfüllen,
ihre eigene Gestalt auszubauen, sich selbst darzustellen.

Herman Hesse

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GerLinde
Rilke

Rilke  
Auch wenn gerade Frühling ist, hilft mir Rilkes Herbstgedicht wie so oft.. :

Rainer Maria Rilke:

Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.


Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.


Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.


Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

weitere schöne Gedichte von Rilke findet ihr auch unter :
http://www.onlinekunst.de/rilke/eingang.html


eure GerLi
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GerLinde


Rilke,die Engel  
Die Engel

Sie haben alle müde Münde
und helle Seelen ohne Saum.
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
geht ihnen manchmal durch den Traum.

Fast gleichen sie einander alle;
in Gottes Gärten schweigen sie,
wie viele, viele Intervalle
in seiner Macht und Melodie.

Nur wenn sie ihre Flügel breiten,
sind sie die Wecker eines Winds:
als ginge Gott mit seinen weiten
Bildhauerhänden durch die Seiten
im dunklen Buch des Anbeginns.


Aus: Das Buch der Bilder ,R.M. Rilke

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GerLinde
Herbsttag Rilke

Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Aus: Das Buch der Bilder

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GerLinde
Der Schutzengel Rilke

Der Schutzengel,Rilke  
R.m.Rilke, Buch der Bilder

Der Schutzengel

Du bist der Vogel, dessen Flügel kamen,
wenn ich erwachte in der Nacht und rief.
Nur mit den Armen rief ich, denn dein Namen
ist wie ein Abgrund, tausend Nächte tief.
Du bist der Schatten, drin ich still entschlief,
und jeden Traum ersinnt in mir dein Samen, -
du bist das Bild, ich aber bin der Rahmen,
der dich ergänzt in glänzendem Relief.

Wie nenn ich dich? Sieh, meine Lippen lahmen.
Du bist der Anfang, der sich groß ergießt,
ich bin das langsame und bange Amen,
das deine Schönheit scheu beschließt.

Du hast mich oft aus dunklem Ruhn gerissen,
wenn mir das Schlafen wie ein Grab erschien
und wie Verlorengehen und Entfliehn, -
da hobst du mich aus Herzensfinsternissen
und wolltest mich auf allen Türmen hissen
wie Scharlachfahnen und wie Draperien.
Du: der von Wundern redet wie vom Wissen
und von den Menschen wie von Melodien
und von den Rosen: von Ereignissen,
die flammend sich in deinem Blick vollziehn, -
du Seliger, wann nennst du einmal Ihn,
aus dessen siebentem und letztem Tage
noch immer Glanz auf deinem Flügelschlage
verloren liegt...
Befiehlst du, daß ich frage?

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GerLinde
Rilke ,Herbstgedicht I und meine Seele sei Weit

Rilke ,Herbstgedicht 1.  
Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

R.M.Rilke
_________________

Von Gila Antara soll es dazu eine schöne Vertonung geben



*Meine Seele sei weit *Reiner Maria Rilke
Vor lauter Lauschen und Staunen –
Sei still, Du mein tieftiefstes Leben,
Dass Du weißt, was der Wind Dir will –
Eh noch die Birken beben !
Und wenn Dir einmal das Schweigen sprach –
Lass Deine Sinne besiegen,
Jedem Hauche gib Dich – gib nach,
Er wird Dich lieben und Dich wiegen !
Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
Dass Dir das Leben gelinge -
Breite Dich wie ein Feierkleid
Über die sinnenden Dinge ! ...
"

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GerLinde
Die Einladung oder Ich will nur wissen..

Die Einladung oder Ich will nur wissen  
Die Einladung


Es interessiert mich nicht, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich möchte wissen, wonach du innerlich schreist
und ob du zu träumen wagst, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.
Ich will wissen, ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen,
um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen
und für das Abenteuer des Lebendigseins.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Deinem Mond
stehen.
Ich will wissen, ob du den tiefsten Punkt deines eigenen Leids
berührt hast,
ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat,
oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist aus Angst vor
weiterer Qual.

Ich will wissen, ob du mit dem Schmerz dasitzen kannst,
ohne zu versuchen ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu
beseitigen.

Ich will wissen, ob du mit Freude dasitzen kannst,
ob du mit Wildheit tanzen und dich von der Ekstase erfüllen lassen
kannst,
von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen,
ohne dich zur Vorsicht zu gemahnen, zur Vernunft
und ohne die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr
ist.
Ich will wissen, ob du jemand enttäuschen kannst, um dir selbst treu
zu sein.
Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene
Seele verrätst.

Ich will wissen, ob du vertrauensvoll sein kannst und von daher
vertrauenswürdig.

Ich will wissen, ob du mit dem Scheitern leben kannst
und trotzdem am Rande des Sees stehen bleibst
und zu dem Silber des Mondes rufst: "Ja!"

Es interessiert mich nicht zu erfahren, wo du lebst und wie viel Geld
du hast.
Ich will wissen, ob du in der Mitte des Feuers stehen wirst
und nicht zurückschreckst.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du gelernt hast.
Ich will wissen, was dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt.
Oriah Mountain Dreamer

Gibt es auch von Laith al Deen als Lied
Ich mag diesen Text so sehr, obwohl er vielleicht auch neurotisch ist,

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GerLinde
Persische Gedichte

Persische Gedichte  
Saadi Scherazi (1213? 1229?-1292 oder 1294)


Die Menschenkinder sind ja alle Brüder
aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder
hat Krankheit nur einzig Glied erfasst
So bleibt anderen weder Ruh und Rast
Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennt
verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennt

(Übers. Karl Heinrich Graf)


Moscharrafuddin ibn e Moslehuddin, genannt Saadi e Scherazi, ist einer der bedeutendsten Dichter der Sprache Farsi e Dari. Seine Lyrik- Sammlung heißt "Golestan" (Blumengarten) und die Sammlung seiner lyrischen Prosa "Bustan" bedeutet Obstgarten.

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GerLinde
Text von Krishnabai

ein Text von Krishnabai  
****************************************************************

****************************************************************

*****************könnte sein************************************

Habe gerade diesen Text gefunden und da er in etwa meine Verfassung beschreibt, will ich ihn aufschreiben.

Unruhe, lange meine Feindin,
besucht mich oft
mit langen weiten Röcken,
in denen ihre Kinder sich verstecken.
Sie kriechen hervor,
wenn ich den Rücken gewandt hab.
Sie versuchen mich zu holen.

Der Älteste, Angst,
ist stark und grausam.
Er springt auf meinen Rücken,
die Arme um meine Kehle,
schreit furchtbare Dinge in mein Ohr,
und auf schnellen Füßen spring ich
zum Fenster hinaus,
schreiend die Straße hinunter
in das Dunkel der Nacht hinein,
und erst viel später kehre ich zurück,
zerlumpt, weinend, allein.

Du willst mir helfen,
wenn Angst mich im Griff hat:
beweg dich sanft, als gingest du
auf einen Schmetterling zu,
mit warmen, ruhigen Augen,
bewahr dein Gleichgewicht,
bleib raus aus meiner Panik,
und, falls wir irgendwann
diesen sicheren Ort erreichen-
halt mich bloß fest.

Heike
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GerLinde
den Himmel berühren , Jean Gebser

Den Himmel berühren  
Hier eine Strophe eines Gedichtes von Jean Gebser, das mir in die Hände fiel und mich an Caduceus erinnerte:

Dass uns ein SAnftes geschähe
wenn uns der Himmel berührt
wenn seine atmende Nähe
uns ganz zum Hiersein verführt.

Sabine

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GerLinde
Erich Fried

Erich Fried  
*Aufhebung *
Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
so dass man wieder
einatmen kann
Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte
Und weinen können
das wäre schon
fast wieder
Glück
_________________

*kleines Beispiel *

Auch ungelebtes Leben
geht zu Ende
zwar vielleicht langsamer
wie eine Batterie
in einer Taschenlampe
die keiner benutzt.

Aber das hilft nicht viel:
Wenn man (sagen wir einmal)
diese Taschenlampe
nach so- und sovielen Jahren
anknipsen will
kommt kein Atemzug Licht mehr heraus
und wenn du sie aufmachst
findest du nur deine Knochen
und falls du Pech hast
auch diese schon ganz zerfressen

Da hättest du genau so gut leuchten können.

*Die Warner *

Wenn Leute dir sagen:
" Kümmere dich nicht
soviel um dich selbst"
dann sieh dir die Leute an
die dir das sagen:
An ihnen kannst du erkennen
wie das ist
wenn einer sich nicht genug
um sich selbst gekümmert hat.

*Was es ist *

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

*Vielleicht *
Erinnern
das ist
vielleicht
die qualvollste Art
des Vergessens
und vielleicht
die freundlichste Art
der Linderung
dieser Qual


*Auf der Suche *
Nacht für Nacht
suche ich Trost und Ermutigung
in den Gedichten
Toter und Lebender

Nacht für Nacht
enttäuschen mich ihre Gedichte
weil ich in ihnen so wenig
Trost und Ermutigung finde

Nacht für Nacht
helfen mir ihre Gedichte
weil sie Ermutigung suchten
und Trost wie ich.

*Dich*

Dich nicht näher denken
und dich nicht weiter denken
dich denken wo du bist
weil du dort wirklich bist

Dich nicht älter denken
und dich nicht jünger denken
nicht größer nicht kleiner
nicht hitziger und nicht kälter

Dich denken und mich nach dir sehnen
dich sehen wollen
und dich liebhaben
so wie du wirklich bist

Erich Fried

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GerLinde
Sommer Ilse Kleeberger

Sommer  


Weißt du, wie der Sommer riecht?
Nach Birnen und nach Nelken,
nach Äpfeln und Vergißmeinnicht,
die in der Sonne welken,
nach heißem Sand und kühlem See
und nassen Badehosen,
nach Wasserball und Sonnenkrem,
nach Straßenstaub und Rosen.

Weißt du, wie der Sommer schmeckt?
Nach gelben Aprikosen
und Walderdbeeren, halb versteckt
zwischen Gras und Moosen,
nach Himbeereis, Vanilleeis
und Eis aus Schokolade,
nach Sauerklee vom Wiesenrand und Brauselimonade.

Weißt du, wie der Sommer klingt?
Nach einer Flötenwiese,
die durch die Mittagsstille dringt,
ein Vogel zwitschert leise,
dumpf fällt ein Apfel in das Gras,
ein Wind rauscht in den Bäumen,
ein Kind lacht hell, dann schweigt es schnell
und möchte lieber träumen.

Ilse Kleberger

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GerLinde
Der Baum , Krolow

Der Baum  

Dann war da dieser Baum.
Nichts weiter als grün,
wenn es soweit war,
mit einem Schutz von Blättern und Vögeln,

Schatten, je nach Tageszeit,
bei schönem Wetter
ohne Umwelt, für sich,
mit Gewitter und Leuten,
die sich kurz unter ihm liebten,

den Kopf voll Sonne-
ein Gedicht wert wie dieses.
Dieser Baum. Ich warf
einen Stein nach ihm.
Er kam nicht zurück.
Ich bestieg ihn langsam
und verirrte mich
in einem fernen Land.

Karl Krolow

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GerLinde
Glaubensbekenntnis der Liebe

Glaubensbekenntnis der Liebe

Ich glaube, daß Liebe Unmögliches schafft.
Ich glaube an ihre unendliche Kraft.
Ich glaube, solange die Erde besteht,
daß niemals ein Tag ohne Liebe vergeht.
Ich glaube, dass selbst noch die unheile Welt,
bisweilen aus Liebe den Atem anhält.
Ich glaube, dass Liebe uns retten kann,
wenn Einsamkeit droht und Gefahr.
Ich glaube, dass jeder nach Liebe sich sehnte,
spräche er ehrlich und wahr.
Ich glaube, dass Liebe ganz leise und sacht,
schon mancherlei Wunder hat vollbracht.
Ich glaube, dass Liebe die Wege findet,
welche wir suchen in Not.
Ich glaube, dass Liebe die Wunden verbindet
und uns ernährt - mehr noch als Brot.
Ich glaube, dass Liebe noch glaubwürdig ist,
selbst wenn Du lächelst und zweiflerisch bist.
Ich glaube, dass Gott alle Fehler vergibt,
wenn er nur weiß,
Du hast wirklich geliebt.

David Luczyn

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GerLinde
Seinen Ort finden

Seinen Ort finden  

In den Tag gehen
den Dingen
nicht ausweichen

Jedes
an seinem Ort

Zahlreich die Orte

Es heißt
seinen Ort finden
im Tag

Rose Ausländer

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GerLinde
Tue erst das notwendige ,Spruch v.F.v.Assisi

Franz v. Assis  
Tu erst das Notwendige,
dann das Mögliche,
und plötzlich schaffst Du das Unmögliche.

Franz v. Assisi

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GerLinde
R.Zuckowski

EINFACH NUR SO                                

Warum haben sich am Himmel Wolken versammelt?
Nur so, einfach nur so!
Eine hat sich grad in einen Teddybärn verwandelt.
Nur so, einfach nur so!
Nicht, weil es Geld bringt,
nicht, weil es nützt,
nicht, damit andre es bewundern.
Nein, nur so.
Nur so, nur so.
Einfach nur so!
Warum hast du eben eine Tüte platzen lassen?
Nur so, einfach nur so!
Warum wolltest du den alten Baum anfassen?
Nur so, einfach nur so!
Nicht, weil es Geld bringt ...
Warum hast du Papa einen Kuss gegeben?
Nur so, einfach nur so!
Ich hätte Lust, ihn auch noch in die Luft zu heben.
Nur so, einfach nur so!
Nicht, weil es Geld bringt ...
Heute möcht ich mal zum andern Ufer schwimmen.
Nur so, einfach nur so!
Und ich mit dir den allerhöchsten Berg erklimmen.
Nur so, einfach nur so!
Nicht, weil es Geld bringt ...
Nur so, nur so.
Einfach nur so!
Der Titel „Einfach nur so“ befindet sich auf der CD
der Kleine Tag von R. Zuckowski

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GerLinde
Schritt für Schritt Flemming

Schritt für Schritt  
Ich habe eine Karte gefunden, auf der folgender Spruch zu lesen ist:

ich gehe
auf zwei Beinen
meinem Lachen
und meinem Weinen

weil ich das zweite
nicht benützen will
gerate ich oft
ins stolpern

(Hans-Curt Fleming)

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GerLinde
Rumi Schimmel u.a.

Lass uns dieses Herz vergnügen  
Zitat:
Lass uns

von Nedim, übersetzt von Prof. Annemarie Schimmel

Lass uns dieses Herz vergnügen, lass es nicht so traurig flehn!
Komm, du wandelnde Zypresse, lass nach Saadabad uns gehn!
Sieh dort an der Landesteile drei Paar Boote wartend stehn -
Komm, du wandelnde Zypresse, lass nach Saadabad uns gehn!

Lass uns lachen, lass uns spielen, lass uns recht die Welt genießen,
Aus der neuerschlossnen Quelle Wasser trinken-, von dem süßen,
Lass uns sehn, wie Lebenswasser aus den Drachenmäulern fließen -
Komm, du wandelnde Zypresse, lass nach Saadabad uns gehn!

Manchmal wollen wir lustwandeln an des Wasserbeckens Rand,
Bald das Gartenschloss bestaunen, welch ein Wunder dort entstand,
Und dann wohn wir Lieder singen, Verse lesen, hiebentbrannt -
Komm, du wandelnde Zypresse, lass nach Saadabad uns gehn!

Nimmst du von der Mutter Urlaub - heut sei Freitagsandacht, sag!
Von dem grollend - bösen Himmel wolln wir stehlen einen Tag,
Wandelnd auf versteckten Pfaden langsam bis zum Bootsverschlag -
Komm, du wandelnde Zypresse, lass nach Saadabad uns gehn!

Eines du, eines ich, ein Sänger noch mit süßen Melodien,
Und, wenn gütigst du erlaubtest, noch, ganz liebestoll, Nedim -
Unsre andern Freunde, Süßes, lassen wir für heute ziehn:
Komm, du wandelnde Zypresse, lass nach Saadabad uns gehn!

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GerLinde
Rosenwangig

Rosenwangig  
Zitat:
Rosenwangig

von Nedim, übersetzt von Prof. Annemarie Schimmel

Meine Brust durchbohrte heut ein Liebchen, spielend Kastagnetten,
Rosenwangig, rosablusig, und in Seiden, violetten.
Lichtgesichtig, silbernackig, mit zwei Schönheitsmalen, netten,
Rosenwangig, rosablusig, und in Seiden, violetten.

Einen reichgestickten Turban sie sich um ihr Köpfchen schlingt,
Ihre parfümierten Brauen hat mit Sürme sie geschminkt.
Und ich glaub, dass ihre Jahre kaum auf fünfzehn sie erst bringt -
Rosenwangig, rosablusig, und in Seiden, violetten.

Als den Schmuck für alle Häuser, jeden Hochsitz man sie kennt,
Kaum ein Jahr, dass sich die Amme von dem Kinde hat getrennt!
Meine Freude, Herz geliebtes, meines Lebens Element -
Rosenwangig, rosablusig, und in Seiden, violetten,

Unvergleichlich ihre Anmut, ihre Art, ihr Laut, ihr Sinn,
Schön ihr Auge; auf den Nacken sprühen Schönheitsflecken hin,
Silberhals und goldne Locken, Taille wie ein Fädchen dünn
Rosenwangig, rosablusig, und in Seiden, violetten.

Spreche von des Feengesichtes mordend Aug und Plag ich nicht,
Und von meinen Liebesschmerzen, meinen Seufzern klag ich nicht,
Und besing ich ihre Reize - ihren Namen sag ich nicht:
Rosenwangig, rosablusig, und in Seiden, violetten.

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GerLinde
Lied der Rohrflöte

Lied der Rohrflöte
von Dschalaleddin Rumi
übersetzt von Prof. Annemarie Schimmel

Hör auf der Flöte Rohr – wie es erzählt, und wie es klagt
Vom Trennungsschmerz gequält:
"Seit man mich aus der Heimat Röhricht schnitt,
Weint alle Welt bei meinen Tönen mit.
Ich suche ein Herz, vom Trennungsleid zerschlagen,
Um von der Trennung Leiden ihm zu sagen.
Sehnt doch nach dem in Einheit Lebensglück
Wer fern vom Ursprung, immer sich zurück.
Ich klagt’ vor jeder Gruppe in der Welt,
Ward Guten bald und Schlechten bald gesellt.
Ein jeder dünkte sich mein Freund zu sein,
Sucht mein Geheimnis nicht im Herzen mein.
Und doch, so fern ist’s meiner Klage nicht,
Dem Ohr und Auge fehlet nur das Licht.
So sind auch Leib und Geist einander klar.
Doch welchem Auge stellt der Geist sich dar?
Kein Hauch, nein, Feuer sich dem Rohr entwindet,
Verderben dem, dem diese Glut nicht zündet.
Der Liebe Glut ist’s, die in’s Rohr gefallen,
Der Liebe brausen lässt den Wein nur wallen.
Die Flöte der getrennten Freundin,
sie zerreißt die Schleier, doch die Melodie
Wer sah als Gift, als Gegengift ihr Gleiches?
Wer sah als Tröster und als Freund ihr Gleiches?
Vom Pfad im Blute will das Ohr berichten,
Von Madschnuns Lieb erzählet es Geschichten.
Vertraut mit diesem Sinn ist nur der Thor,
Der Zunge Kunde höret nur das Ohr.
In Leid sind unsere Tage hingeflogen,
Und mit den Tagen Klagen mitgezogen.
Doch zieh’n die Tage, lass sie zieh’n in Ruh,
Wenn Du nur bleibst, der Einen reinster Du!
Der Fisch nur wird vom Meere niemals satt,
Lang wird der Tag dem, der kein Tagbrot hat.
Der Rohe kann den Reifen nicht versteh’n,
So soll mein Wort denn kurz zu Ende geh’n.

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GerLinde
weitere von Rumi

Zitat: unbekannter Titel
Du bist ein einfaches Reimwort jetzt
Hängst ab von Anderen mit deinem Gefühl,
Doch das wirkliche Leben wird kommen.

So wie ein Kind die Mutterbrust lässt
Und feste Nahrung bevorzugt.
So wie der Same aufgeht im Boden
Und sich anders verhält.

Da ist ein verborgenes Zentrum der Liebe
In dir, das du entdecken und schmecken,
Und mit dem du dich nähren wirst.
Das ist deine Nahrung.

Es gibt einen Weg, zu gehen wie Sterne
- Nein,
Freier noch als sie, völlig bedingungslos,
Ortlos, pfadlos - eine Reise ohne Himmel!

Du kamst aus dem Nichtsein ins Leben.
Wie ist das geschehen? Erzähl mir davon!
Du warst ein wenig trunken bei der Ankunft,
Und erinnerst dich nicht mehr genau?

Ich gebe dir ein paar heimliche Winke -
Lass deinen Geist los, und sei achtsam.
Schließe die Ohren, und lausche.

Aber vielleicht sollte ich's nicht erzählen,
Bist du nicht reif. Du bist noch im Frühling.
Juli ist dir noch nicht erschienen.

Diese Welt ist ein Baum,
Und wir die grünen, unreifen Früchte.
Wir klammern uns an die Zweige
Denn wir wissen: noch sind wir nicht reif,
In den Palast gebracht zu werden.

Sind wir einst reif und süß,
Werden wir uns schämen,
So krampfhaft festgehalten zu haben.
Festzuhalten ist ja
Ein sicheres Zeichen der Unreife.

Nicht nötig, es jetzt zu erzählen.
Du erzählst es ja selbst einmal
'Dir selbst'. Nicht ich, oder
Ein anderes 'Ich' -
Du, der du ich bist!

Du bist nicht ein einzelnes Du,
Guter Freund, du bist ein Himmel, ein Meer,
Ein überwältigendes DU,
Ein 900mal riesiger Ort zu ertrinken
Für Hunderte Du's.

Was heißt das - 'Wachen' und 'Schlafen'?
Antworte nicht. Lass die Antwort dem Geliebten.
Sprich nicht, damit es die Sprecher tun können.
Kein Wort, damit das Licht der Sonne sagen kann
Was in keinem Buch je stand
noch gesprochen wurde.

Versuch nicht es in Worte zu fassen -
Dann wird der Geist durch dich es tun -
Trotz dir,
Neben dir,
Inmitten dir.

Hör auf so angestrengt zu schwimmen,
Und steig in das Boot
Mit Noah.

Rumi

Titel:    
*etwas über Gottes Liebe: *

Zitat:
Am Tag des Urvertrages sprach
der Liebste leise noch ein Wort;
doch keiner ist, der es vermag,
dies Wort zu rufen in den Sinn.

Er sprach: Um meine Glut zu still'n
erschuf ich Dich, um meinetwill'n.
Was ich erschuf, schenk ich nicht hin,
verkauf es nicht um Höchstgewinn!

Ich sprach zu Ihm: Wer bist denn Du?
Er sprach: Ich bin der Seelen Ziel!
Ich sprach: Sag nun auch, wer ich bin?
Er sprach: Du bist des Zieles Ziel!

Verfasst am: 18.Dez.07 00:43 Nr: 290    Titel:    
Zitat:
Oh, glücklich ist die Seele, die ihren eigenen Fehler sieht,
und die, wenn jemand einen Fehler benennt, diesen auf sich nimmt!


Denn eine Hälfte jedes Menschen gehört zum Reich der Fehler,
und seine andere Hälfte zum Reich des Unsichtbaren.

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GerLinde
Yunus Embre Du für mich...

Ein Gedicht über die Liebe und Sehnsucht nach Gott (von Yunus Emre), das mich sehr ergriffen hat.

Zitat:
Du für mich, ich brauch nur Dich!



Meine Liebe zu Dir von mir nahm mich
Du für mich, ich brauch nur Dich!
Gestern wie Heut brenne ich
Du für mich, ich brauch nur Dich!

Das Dasein kann mich nicht erfreu'n,
Das Nichtsein kann ich nicht bereu'n,
Nur Deine Lieb' kann Trost mir sein.
Du für mich, ich brauch nur Dich!

Dein Lieben tötet jedermann,
Taucht ihn in Deinen Ozean,
Es füllt ihn mit Erleuchtung an
Du für mich, ich brauch nur Dich!

Vom Liebeswein will trinken ich,
Verwirrt in Berge stürzen mich,
Und Tag und Nacht denk' ich an Dich
Du für mich, ich brauch nur Dich!

Weisen brauchen das Wort
Fromme brauchen der Hort
Madschnun braucht Leila dort
Du für mich, ich brauch nur Dich!

Und wollt' man mich dem Tode weih'n,
Die Asche in den Himmel streu'n,
So würde dort mein Staub noch schrei'n:
Du für mich, ich brauch nur Dich!

Das was genannt Paradies
Sind nur Schlösser und Huris
Wer es will, dem gibs'
Du für mich, ich brauch nur Dich!

Ich werde Yunus wohl genannt,
Und täglich wächst mein Liebesbrand
Ein einziges Ziel ist mir bekannt:
Du für mich, ich brauch nur Dich!

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GerLinde
aus Leyla und Majnun

Aus Laila und Majnun  
Die orientalische Variante von "Romeo und Julia" - oder auch sinnbildlich für wahre Liebe oder die Liebe zu Gott:


Zitat:


Von einer Wolke fiel ein Tropfen klar,
Beschämt nahm er die Weite des Meeres wahr.
"Was bin ich gegenüber dem Meer,
Ein Nichts treib in ihm ich her."
Wie er sich so voller Demut besah,
Die Muschel durch ihn eine Perle gebar.
So hoch hob der Himmel ihn empor,
Dass er ihn zur Krone der Juwelen erkor.
Größe erreicht der, der sich tief verneigt,
An des Nichts Tor klopft, bis zum All er steigt.
Der Weise wählt Bescheidenheit,
Reich an Früchten, der Ast sich zur Erde neigt."

Wer bin ich? Ein Bettler, der singt für Dich,
Geliebte, so fern-nah, erhörst Du mich?
Von der Knechtschaft des Weltlaufs bin ich befreit,
mein Schmerz ist zugleich meine Seligkeit.
Ein Ertrinkender, durstig im Wehstrom der Wonne,
ein Nachtblinder bin ich – und Vertrauter der Sonne.
Meine Seele bist Du, und ich bin die Deine;
zwei Seelen sind wir, und sind doch nur eine;
zwei Rätsel, und eine Lösung für beide:
dass jeder auf Erden am anderen leide.
So sind wir auch diesmal zehn Schritte getrennt,
obwohl sich das Eine in Zweien erkennt.
Doch muss hier, was eins ist, als Zweiheit erscheinen,
und darf sich nicht jetzt schon zum Einen vereinen.
Kein Weg führt vom Körper des einen zum andern;
es kann nur die Seele zur Seele hin wandern.
Das Herz ist ewig, weil es Dich liebt;
der Tod ist dort, wo es Dich nicht gibt.
Solang Du in mir bist, bleibe ich heil;
denn Du bist vom ewigen Leben mein Teil.

(Nizami - Leyla und Majnun)

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GerLinde
Desiterata von Max Ehrmann

Desiderata von Max Ehrmann  
Einige wissen ja schon von meinem Caduceus Abschied, dass ich dieses Gedicht liebe:

Zitat:
Desiderata
(Max Ehrmann)

Gehe gelassen inmitten des Lärms und der Eile
und erinnere dich daran, welchen Frieden die Stille bergen kann.
Trachte nach möglichst guter Beziehung zu allen Menschen, ohne dich selbst dabei zu verlieren.
Sprich deine Wahrheit ruhig und klar aus;
und höre anderen zu, sogar den Geistlosen und Unwissenden,
auch sie haben ihre Geschichte.

Meide laute und aggressive Menschen,
sie sind eine Qual für den Geist.
Wenn du dich mit anderen vergleichst, kannst du bitter werden und dir nichtig vorkommen;
denn immer wird es jemanden geben, größer oder geringer als du.
Erfreue dich am Erreichten genau so wie an deinen Plänen.

Sorge für deinen eigenen Werdegang, wie bescheiden er auch sei,
er ist ein echter Besitz im Wandel der Zeit.
Sei behutsam in deinen geschäftlichen Angelegenheiten,
denn die Welt ist voller Betrug.
Aber lass dich davon nicht blenden,
es gibt auch reichlich Tugend;
viele streben nach hohen Idealen;
und überall ist das Leben voller Heldentum.

Sei du selbst.
Vor allem – täusche keine Gefühle vor.
Ebensowenig sollst du der Liebe spotten;
denn angesichts aller Dürre und Entzauberung ist sie beständig
wie das Gras.

Sei offen für den Rat der Jahre,
die Dinge der Jugend lass in Würde los.
Stärke die Kraft des Geistes,
damit sie dich im unerwarteten Unglück schütze.
Aber quäle dich nicht mit Einbildungen.
Viele Ängste kommen aus Erschöpfung und Einsamkeit.

Neben einem gesunden Maß an Disziplin
sei gütig dir selbst gegenüber.
Du bist ein Kind des Universums,
nicht geringer
als die Bäume und die Sterne;
du hast ein Recht darauf, hier zu sein.
Und ob es dir bewusst ist oder nicht,
das Universum entfaltet sich zweifellos so, wie es gedacht ist.

Darum sei in Frieden mit Gott,
wie du ihn dir auch immer vorstellen magst.
Und bewahre dir trotz aller Anstrengungen und Bestrebungen im lauten Durcheinander des Lebens
den Frieden deiner Seele.
Mit ihrer ganzen Täuschung, Mühsal
und ihren zerstörten Träumen
- die Welt ist immer noch schön.

Sei achtsam.
Strebe danach, glücklich zu sein.
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GerLinde
Eichendorf Mondnacht

"*Mondnacht * Joseph Freiherr von Eichendorff
Es war, als hätt´ der Himmel die Erde still geküsst – daß sie im Blüten-Schimmer - von ihm nun träumen müßt'.
Der Wind ging durch die Felder - die Ähren wogten sacht Es rauschten leis die Wälder - so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande - als flöge sie nach Haus...

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Marion


Ich finde das soooo schööööön! Blume-rot

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GerLinde


"Der Wald ist ein besonderes Wesen,
von unbeschränkter Güte und Zuneigung,
das keine Forderungen stellt
und großzügig die Erzeugnisse
seines Lebenswerks weitergibt;
allen Geschöpfen bietet er Schutz
und spendet Schatten selbst dem Holzfäller,
der ihn zerstört."

Siddhartha Gautama / Buddha (ca. 420 – 368 v. Chr.)

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GerLinde


Über die Geduld
Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären…
Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben
Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.

Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
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GerLinde
Ärger loslassen , Zen

hab hier was interessantes gefunden: "mymonk.de"

An Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der Andere dadurch stirbt.

- Buddha

Was Buddha da sagt können wohl die meisten von uns nachvollziehen. Wir schaden vor allem uns selbst, wenn wir Zorn nicht nur in uns aufkommen spüren, sondern uns an ihm festklammern mit blutunterlaufenen Fingernägeln, der Atmung eines brünstigen Bullen und einem Gesichtsausdruck, als würden wir eine Melone aus dem Hintern pressen müssen.

Wie viel leichter das Leben doch würde,

wie viel ruhiger wir atmeten, lebten und schliefen,

ohne all den Ärger über Chefs, Kollegen, Kunden Nachbarn, Partner, Kinder, Eltern, verspätete Züge und Busse.

Nur … wie können wir den Zorn loslassen und uns von diesem Gift befreien?

Das leere Boot
Dazu eine Zen-Geschichte:

Ein Schüler fragte seinen Meister, wie er besser mit Zorn umgehen könne.

Der Zen-Meister antwortete:

„Stell Dir vor, es ist ein nebliger Tag. Du bist mit Deinem Boot draußen auf dem See. Durch den Nebel kannst Du kaum etwas erkennen. Bis plötzlich ein anderes Boot durch die Schwaden genau auf Dich zukommt.

Du wirst zornig. Du denkst: na so ein Arsch, ich habe erst gestern mein Boot neu angestrichen … und schon kracht das fremde Boot in Deins hinein. Du kannst die frische Farbe, die Du gestern so mühevoll aufgetragen hast, geradezu abblättern hören. Zorn!

Dann schaust Du genauer hin und siehst: das andere Boot ist leer. Niemand drin. Niemand, der Dich absichtlich gerammt hat.

Dein Zorn verfliegt. Du seufzt und denkst: ach was soll’s, dann muss ich demnächst eben noch mal streichen.

Die Sache ist für Dich damit gelaufen.“

Der Zen-Meister fuhr fort:

„So ist es mit allem im Leben und mit allen Menschen, denen Du begegnest:

Es ist, als würden wir von einem leeren Boot gerammt werden.“

Der Schüler sagte:

„Hmm, da ist was dran. Aber selbst wenn ich sehe, dass das Boot leer ist: ich werde erst einmal die ganze Welt verfluchen und mir einfach vorstellen, es säße jemand in dem Boot, der mir absichtlich schaden will.“

Da antwortete der Meister:

„Wohl wahr. So ticken wir Menschen. Doch je mehr wir üben, umso leichter können wir uns beruhigen und sehen, wie lächerlich und nutzlos es doch ist, an Zorn festzuhalten. Schuld ist immer das leere Boot.“

Du und Dein Zorn
Darin besteht der Trick: das Boot als leer anzusehen.

In den seltensten Fällen sind die Dinge, die Dich ärgern, beabsichtigt und nur da, um DIR zu schaden.

In den seltensten Fällen ist es persönlich gemeint. Und selbst wenn Dir jemand ganz persönlich schaden wollte: ist es dann nicht eine arme Sau, der sich und sein Handeln nicht unter Kontrolle hat und das Glück an völlig falschen Orten sucht?

Wenn Dich Zorn überkommt, schließe Deine Augen, atme ruhig und tief durch und stell Dir vor, wie Dich ein Boot gerammt hat (das Ärgernis) … doch wie niemand in dem Boot sitzt. Vielleicht musst Du nun neu planen oder streichen, aber wie lange kann man schon auf ein leeres Boot wütend sein?

Schuld ist immer das leere Boot.
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Zuletzt von Heike am Di Nov 14, 2023 4:19 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Di Nov 14, 2023 10:25 am
GerLinde
Lichtgebet Hagios

https://www.youtube.com/watch?v=Qq6v4iXq7KE





GerLinde
Legende vom Weidenkätzchchen

Die Legende der Weidenkätzchen

Einer alten polnischen Legende zufolge weinte vor vielen Frühlingszeiten eine Mutterkatze am Ufer des Flusses, in dem ihre Kätzchen ertranken. Die Weiden am Flussufer sehnten sich danach, ihr zu helfen, und so fegten sie ihre langen, anmutigen Zweige ins Wasser, um die winzigen Kätzchen zu retten, die bei der Jagd nach Schmetterlingen in den Fluss gefallen waren. Die Kätzchen hielten sich fest an ihren Zweigen fest und wurden sicher ans Ufer gebracht. Seitdem, so die Legende, sprießen die Weidenzweige jeden Frühling an ihren Spitzen, an denen sich einst die winzigen Kätzchen festhielten, aus winzigen pelzartigen Knospen.





Gaby
und zum Schluss noch eine kleine Weisheitsgeschichte; gehen ist gut- innehalten aber auch...

und zum Schluss noch eine kleine
Weisheitsgeschichte; gehen ist gut- innehalten aber auch...

Es war einmal eine Suchende.
Sie suchte nach einer Lösung für ihr Problem, konnte sie aber nicht finden.
Sie suchte immer heftiger, immer verbissener, immer schneller und fand sie doch nirgends.

Die Lösung ihrerseits war inzwischen schon ganz außer Atem. Es gelang ihr einfach nicht, die Suchende einzuholen, bei dem Tempo, mit dem sie hin und her raste, ohne sich auch nur einmal umzusehen oder innezuhalten.

Eines Tages gab die Suchende auf, setzte sich auf einen Stein und legte mutlos den Kopf in die Hände.
Die Lösung konnte gar nicht so schnell abbremsen und stolperte mit voller Wucht über das Häufchen Elend auf dem Stein.

Die Suchende fing auf, was da so plötzlich über sie hereinbrach und entdeckte erstaunt, dass sie die Lösung endlich in Händen hielt.


aus: "Geh langsam, wenn du es eilig hast"


auch von Iria....

:a176:

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Gaby
Ein weises Gedicht

Ein alter Mann konnte stundenlang in der Kirche sitzen.
Eines Tages fragte ihn der Priester, worüber Gott mit ihm spräche.
"Gott spricht nicht. Er hört nur zu", war die Antwort.
"Was redest du dann mit ihm?"
"Ich spreche auch nicht.
Ich höre nur zu."

Anthony de Mello



hatte Iria in ihrer Mail







Giselle
ICH BIN der ICH BIN

Nach dem traurigen Nachricht von Marion komme ich nicht zur Ruhe und in der Ressourcengruppe gelandet und möchte diese reinstellen.

Anerkenne mit allen denen Bewußtsein, daß du das Wissen um das wahre Leben in dir hast. In Liebe bekräftigst du dieses Wissen, wenn du in dein Herz und in deine Seele sprichst:
ICH BIN Geist im Geiste.
ICH BIN das göttliche Sein in allem Leben.
ICH BIN die göttliche Kraft,die Gutes und Schönes in Bewegung setzt.
ICH BIN die schöpferische göttliche Intelligenz.
ICH BIN das Wort und das ewige Leben.
ICH BIN Licht, Liebe und Frieden.
ICH BIN Segen, Demut und Freude.
ICH BIN Trost,Kraft und Heil.
ICH BIN Geist, Seele und alle Körper.
ICH BIN die schwingende Kraft der Natur.
ICH BIN Geist in allen Zellen, Formen und Körpern.
ICH BIN der Himmel im Heiligtum meines menschlichen Seins.
ICH BIN ewige, unveränderbare Liebe in allem Leben.
ICH BIN Geist im Geiste.
ICH BIN der ICH BIN.
Amen



Dies habe ich in Gedanken an Marion geschrieben.






Gaby
Segen des Gehens von Katja Süß

Möge das Gehen in Bewegung bringen,
was jetzt ans Licht kommen will.
Mögest du aufatmen können
an frischer Luft.
Möge der Weg unter deinen Füßen
dich erfahren lassen, dass du getragen bist,
und der Himmel über dir deine Seele weiten.

dies poste ich, Iria hat es in ihrem Ferien-Newsletter.... da konnte ich jetzt mal nicht anders.... :a194:



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Di Nov 14, 2023 4:41 pm
wir_a
Weihnachtsgedicht

Hallo,

hoffe wir liegen hier mit einem kleinen selbsgeschriebenen Weihnachtsgedicht richtig. Vielleicht gefällt es dem ein oder anderen ja. Ist kein besonderes.


Weihnachstgedicht

Nun frag ich mich doch mal ganz dumm, Weihnachten warum ist das nur so krum?

Den armen soll´s erquicken die Herzen, doch zwicken die Schmerzen.

Solln alle sehn die Lichterbracht, die Liebseeligkeit die hier erwacht.

Nur wo ist´s hin mit der Pracht, wenn zählen die äußeren Werte, wo alles ist´s nur Schein?

Weihnachten und doch allein, das soll nicht sein.

Drum lass uns schenken vom Herzen, die kleinen inneren Kerzen und wir sehn bald wie jeder sich erfreut des Glück´s das auch er bedacht.

© cobyright by wir_a

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Fr Nov 17, 2023 9:51 pm
Sanja


In meinem Adventskalender habe ich das hier gefunden und dachte es passt:

Ich gehe die Straße entlang
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren ... Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein ... aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine Schuld.
Ich komme sofort heraus.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

Ich gehe eine andere Straße.

Portia Nelson, 80, Songwriter und Künstler

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Fr Nov 17, 2023 9:51 pm
Susisonnenschein
Ich habe etwas schönes gelesen

Die Bewusste Zeit



Ich wünsche dir Zeit
für dein Tun und dein Dencken,
nicht nur für dich selbst,
sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit
nicht zum Hasten und Rennen
sondern die Zeit
zum Zufriedenseinkönnen-

Ich wünsche dir Zeit
nicht nur zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrig bleiben
als Zeit für das Staunen
und Zeit für Vertrauen,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr
nur zu schaun


Ich wünsche dir Zeit,
nach den Sternen zu greifen,
und Zeit,
um zu wachsen, das heist, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit,
neu zu hoffen, zu lieben.
es hat keinen Sinn,
diese Zeit zu verschieben.

Ich wünche dir Zeit,
zu dir selber zu finden
jeden Tag, jede Stunde
als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit,
auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir:
Zeit zu haben zum Leben!

(Elli Michler )

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Gedichte, gesammelte Werke Empty Gedicht "die Seele ist ein Vogel"

Sa Nov 18, 2023 7:22 pm
Gaby
Gedicht

Hallo zusammen,

Iria hat auf ihrem Newsletter zum Tanzen ein so schönes Gedicht stehen, das möchte ich für alle zur Verfügung stellen, es hat mich glücklich gemacht und es steckt so viel drin......




*Deine Seele ist ein Vogel von Gerhard Schöne

Deine Seele ist ein Vogel,
stutze ihm die Flügel nicht,
denn er will sich doch erheben
aus der Nacht ins Morgenlicht.

Deine Seele ist ein Vogel,
stopf nicht alles in ihn rein.
Er wird zahm und satt und träge,
stirbt den Tod am Brot allein.

Deine Seele ist ein Vogel,
schütze ihn nicht vor dem Wind.
Erst im Sturm kann er dir zeigen,
wie stark seine Flügel sind.

Deine Seele ist ein Vogel,
und er trägt in sich ein Ziel.
Doch wird er zu oft geblendet,
weiß er nicht mehr, was er will.

Deine Seele ist ein Vogel.
Hörst du ihn vor Sehnsucht schrein,
darfst den Schrei du nicht ersticken,
bleibt er stumm, wirst du zu Stein.

Deine Seele ist ein Vogel,
stutze ihm die Flügel nicht,
denn er will sich doch erheben
aus der Nacht ins Morgenlicht.


:a194:*

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Gedichte, gesammelte Werke Empty Gedichte von Hesse

So Nov 19, 2023 6:18 pm
Heike
Gedicht von Hesse

Ich finde da hat er absolut recht.



Ich bin oft müde und ohne Glauben und Mut, aber ich glaube, man muss diese Zustände nicht eigentlich bekämpfen, sondern sich ihnen überlassen, einmal weinen, einmal gedankenlos brüten, und nachher zeigt sich, dass inzwischen die Seele doch gelebt hat und irgend etwas in einem vorwärts gegangen ist.
Hermann Hesse

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GerLinde


Wunderbar , Danke für den Impuls Heike !

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lavinia


Das kann ich gut nachempfinden! Danke

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Uwe


*Kennst du das auch*
von Hermann Hesse

Kennst du das auch, daß manchesmal
Inmitten einer lauten Lust,
Bei einem Fest, in einem frohen Saal,
Du plötzlich schweigen und hinweggehn mußt?

Dann legst du dich aufs Lager ohne Schlaf
Wie Einer, den ein plötzlich Herzweh traf;
Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch,
Du weinst, weinst ohne Halt – Kennst du das auch?

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Heike


Das ist auch so treffend finde ich und genau so habe ich es viele Male erlebt.
Er hat einige Texte und Gedichte geschrieben, in denen ich mich wiederfinde. Dazu gehört auch "Einsam im Nebel zu wandern", wobei ich den Text gerade nicht zusammen bekomme.

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GerLinde


Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

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GerLinde


Danke für das Gedicht von Hesse Uwe,ich kannte das noch nicht..und hab mich soooo verstanden gefühlt.
witzigerweise liegt mir seit Tagen auch ein Hesse Gedicht quasi auf der Zunge.. und gerade im Moment ist selöbst das weg..weil ich mich gerade auf das andere Gedicht konzentriert hatte.
was kommt da vor..ein bellender Hund.. hm.. ah jetzt hab ichs:

.
Manchmal, wenn ein Vogel ruft
oder ein Wind geht in den Zweigen
oder ein Hund bellt im fernsten Gehöft,
dann muß ich lange lauschen und schweigen.

Meine Seele flieht zurück,
bis wo vor tausend vergessenen Jahren
der Vogel und der wehende Wind
mir ähnlich und meine Brüder waren.

Meine Seele wird Baum
und ein Tier und ein Wolkenweben.
Verwandelt und fremd kehrt sie zurück
und fragt mich. Wie soll ich Antwort geben?

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GerLinde


meistens bin ich Stimmungsmäßig bei rilke..und es ist schön wieder an Hesse erinnert zu werden.. mag ich sehr,sehr.. habe Damals Demian und Siddharte verschlungen..
LG GerLi

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Heike


Danke Gerli.

Ich bin erst spät zu Hesse gekommen, da wir weder in der Schule noch zu Hause Gedichte gelernt oder gar besprochen haben. Ich bin, wie es so heißt, in einem sehr bildungsfernen Zuhause aufgewachsen und entdecke bis heute immer neue Dinge für mich, die andere schon als Kinder wussten und gelernt haben. Vielleicht hat es mir deshalb immer Spaß gemacht etwas zu lernen, und das tut es bis heute.

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GerLinde


Tja liebe Heike,ich bin zwar mit bildung geflutet worden.. aber das ht mir überhaipt keinen Spaß gemacht. Später hab ich rs natürlch zu schärtzen gewusst -aber es hat mir all dirse förderung nicht wirklich etas Nahe gebnraxvt--und hesse war gamnz und gar nicht angesagt beii Eltern oder Schule.

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