Jesus aus islam.Sicht
So Nov 12, 2023 9:39 am
GerLinde
Jesus aus islam.sicht
Jesus [isa]
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Jesus [isa] (a.)
Aussprache: iisaa
arabisch: عيسى
persisch: عیسی
englisch: Jesus
Bild: Altpersische Miniatur mit Jesus (a.) bei der Bergpredigt.
Jesus [isa] (a.) ist Sohn der Heiligen Maria (a.) und einer der am ausführlichsten im Qur'an beschriebenen Propheten.
Jesus kam in Bethlehem [bait lahm, arabisch: Haus des Fleisch (gewordenen Wortes Gottes)] zur Welt, ungefähr 570 Jahre vor der Geburt Muhammads (s.) . Seine Geburtgeschichte ist bei Maria (a.) nachlesbar.
Sein Leben ist von Anfang an voller Wunder, begonnen mit der Tatsache, dass er ohne Vater gezeugt wurde und seiner klaren Sprache als Säugling, womit er seine Mutter von jeglichen Vorwürfen der Unzucht [zina] entlastet.
Der Heilige Qur'an vergleicht seine Zeugung mit der Zeugung Adams (a.), der auch keinen Vater hat. Aus dem Qur'an und den Hadith folgt, dass Jesus (a.) ein freundliches, kluges und tugendhaftes Kind war. Er lernte Schreinern von Zacharias (a.) [zakariyya]. Er war für Juden auserwählt worden, um das Wort Gottes, die wahren Gesetze und Weisungen der Thora zu verbreiten und zu verkünden bzw. die sich in der Zwischenzeit seit der ersten Verkündung eingeschlichenen Fehler und Heucheleien in der Praxis zu korrigieren. Er kämpfte unermüdlich gegen Aberglauben und Ungerechtigkeit, gegen Lieblosigkeit und rohe Gewalt, sowie gegen Entstellungen in der Praxis der Pharisäer und Saduzäer in der Umsetzung der Thora, die sich im Laufe der Zeit und im Zuge vieler Ereignisse eingeschlichen hatten.
Gemäß dem Heiligen Qur'an und den Hadithen vollbrachte Jesus (a.) mit der Erlaubnis Gottes zahlreiche Wunder. Er erweckte Tote zum Leben, machte Blinde sehend und Gelähmte gehend. Einen Vogel aus Ton hauchte er an, und er wurde lebendig. Er vermochte auch den Leuten zu sagen, was sie in ihren Speicherkammern aufbewahrten, ohne dass er vorher davon gehört hatte. Zu seinen weiteren Wundern gehört das Farbwunder.
Zusammen mit seinen 12 Jüngern bemühte er sich unermüdlich um die Erfüllung seines göttlichen Auftrages als Erlöser für die Juden, die ihn annehmen. Er ging in die Städte und Dörfer, predigte und lehrte und lud die Menschen mit viel Geduld und Freundlichkeit zu Gottes Wort ein. Die Schar seiner Anhänger wurde immer größer. Unter ihnen waren 12, deren Glaube an ihn und seine Lehre ganz besonders tief und fest war. Das waren die 12 Schüler oder Jünger Jesu (a.), die ihn nach Kräften unterstützten, ihn überallhin begleiteten und die nach ihm die christliche Lehre in ferne Gebiete verbreiteten. Unter anderem darin sehen Anhänger der Schia einen Hinweis auf die Zwölf Imame.
Jesus (a.) führte ein sehr bescheidenes Leben, trug einfache Kleidung und aß auch einfach und wenig, war aber durch Speisewunder in der Lage viele Menschen durch wenig Speise zu sättigen. Er rief die Menschen zu Nächstenliebe auf und verteidigte die Notleidenden, Entrechteten und Geknechteten, selbst wenn sie als "unrein" galten. Er tröstete die Schwachen und Bekümmerten und gab ihnen Hoffnung. Andererseits warnte er die Menschen vor Hochmut, Dünkel und Selbstliebe und immer wieder sprach er: "Liebet eure Nächsten wie euch selbst!"
Eines Tages machte sich Jesus (a.) daran, seinen Jüngern die Füße zu waschen. Diese meinten jedoch, es sei eher ihre Aufgabe, ihrem Propheten die Füße zu waschen. Jesus (a.) sprach daraufhin sinngemäß: "Nein, dieses gebührt mir! Gelehrte und Wissende haben dem Volk in Demut zu begegnen, haben ihm zu dienen und es von Schmutz und Unsitten zu reinigen Ich habe euch die Füße gewaschen, auf dass ihr und die anderen Gelehrten dem Volke in Demut gegenübertreten möget. Wisset, dass durch Demut und Bescheidenheit Religion und Wissen Verbreitung finden, nicht aber durch Hochmut und Eigenliebe. ..."
Die Worte Jesu (a.) bewegten die Herzen der Menschen so sehr, dass sein Einfluss in der Bevölkerung von Tag zu Tag größer wurde, und er immer mehr Anhänger und Freunde gewann. Das verärgerte jedoch einige der jüdischen Schriftgelehrten, die hochmütig und selbstsüchtig waren und bereits seine Mutter als große Gelehrte geneidet hatten. Sie waren über diese Entwicklung sehr besorgt, weil sie ihre eigennützigen Interessen gefährdet sahen. Sie beschuldigten Jesus (a.) der Volksaufwiegelei und Hexerei und hetzten den römischen Statthalter auf, gegen Jesus (a.) einzuschreiten. Sein Leben war in Gefahr, und er konnte nur mehr heimlich Gottes Wort verkünden.
Der Heilige Qur'an berichtet, dass Jesus (a.) nicht am Kreuz gestorben ist (siehe 3:55 und 4:157-158).
Die Behauptung mancher Christen Jesus sei Gottes Sohn, der ihn ans Kreuz schlagen ließ, um damit die Menschen von ihren Sünden zu erlösen sowie die Dreieinigkeit wird im Heiligen Qur'an zurückgewiesen. Gemäß islamischer Vorstellung hat Gott keinen Sohn, da er ohnehin Schöpfer allen Seins ist, und hat auch niemanden an Sohnes statt angenommen. Gott hat nicht gezeugt und ward nicht gezeugt. Er ist einzig, einer, und nichts und niemand ist ihm gleich. Einen Ausweg in diesem Dilemma der unterschiedlichen Jesusvorstellung sehen Muslime darin, dass in der Bibel alle Gläubigen "Kinder Gottes" genannt werden und in jenem Sinn eine Sohnschaft nicht vergleichbar ist mit einer "leiblichen" Sohnschaft.
Jesu Wort wird im Heiligen Qur'an "Indschil" (Evangelium, Frohbotschaft) genannt. Das "Evangelium" welches im Heiligen Qur'an erwähnt wird, besteht allerdings direkt aus den Worten Jesu (a.) und nicht die Beschreibungen über ihn. Die ursprüngliche Lehre Jesu (a.) und seine himmlischen Worte sind gemäß islamischer Vorstellung mit der Zeit auch verändert und entstellt worden, die ursprüngliche Ausgabe des Evangeliums nicht mehr vorhanden.
Jesus (a.) wird nach muslimischer Vorstellung zum Erscheinen des erwarteten Imam Mahdi (a.) ebenfalls zurückkehren und seine wahrhaftigen Anhänger zum einheitlichen Glauben führen.
Der Heilige Qur'an verleiht Jesus (a.) einige sehr hohe Titel:
Messias [masih]
Sohn der Maria (a.) [ibn maryam]
Gesandter Gottes [rasul-ullah]
Wort Gottes [kalimat-ullah]
Geist Gottes [ruh-ullah]
Diener Gottes [abd-ullah]
Arabische Christen nennen ihn "Yasu" [يسوع].
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Kalligraphien zu Jesus
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Jesus [isa] (a.)
Aussprache: iisaa
arabisch: عيسى
persisch: عیسی
englisch: Jesus
Bild: Altpersische Miniatur mit Jesus (a.) bei der Bergpredigt.
Jesus [isa] (a.) ist Sohn der Heiligen Maria (a.) und einer der am ausführlichsten im Qur'an beschriebenen Propheten.
Jesus kam in Bethlehem [bait lahm, arabisch: Haus des Fleisch (gewordenen Wortes Gottes)] zur Welt, ungefähr 570 Jahre vor der Geburt Muhammads (s.) . Seine Geburtgeschichte ist bei Maria (a.) nachlesbar.
Sein Leben ist von Anfang an voller Wunder, begonnen mit der Tatsache, dass er ohne Vater gezeugt wurde und seiner klaren Sprache als Säugling, womit er seine Mutter von jeglichen Vorwürfen der Unzucht [zina] entlastet.
Der Heilige Qur'an vergleicht seine Zeugung mit der Zeugung Adams (a.), der auch keinen Vater hat. Aus dem Qur'an und den Hadith folgt, dass Jesus (a.) ein freundliches, kluges und tugendhaftes Kind war. Er lernte Schreinern von Zacharias (a.) [zakariyya]. Er war für Juden auserwählt worden, um das Wort Gottes, die wahren Gesetze und Weisungen der Thora zu verbreiten und zu verkünden bzw. die sich in der Zwischenzeit seit der ersten Verkündung eingeschlichenen Fehler und Heucheleien in der Praxis zu korrigieren. Er kämpfte unermüdlich gegen Aberglauben und Ungerechtigkeit, gegen Lieblosigkeit und rohe Gewalt, sowie gegen Entstellungen in der Praxis der Pharisäer und Saduzäer in der Umsetzung der Thora, die sich im Laufe der Zeit und im Zuge vieler Ereignisse eingeschlichen hatten.
Gemäß dem Heiligen Qur'an und den Hadithen vollbrachte Jesus (a.) mit der Erlaubnis Gottes zahlreiche Wunder. Er erweckte Tote zum Leben, machte Blinde sehend und Gelähmte gehend. Einen Vogel aus Ton hauchte er an, und er wurde lebendig. Er vermochte auch den Leuten zu sagen, was sie in ihren Speicherkammern aufbewahrten, ohne dass er vorher davon gehört hatte. Zu seinen weiteren Wundern gehört das Farbwunder.
Zusammen mit seinen 12 Jüngern bemühte er sich unermüdlich um die Erfüllung seines göttlichen Auftrages als Erlöser für die Juden, die ihn annehmen. Er ging in die Städte und Dörfer, predigte und lehrte und lud die Menschen mit viel Geduld und Freundlichkeit zu Gottes Wort ein. Die Schar seiner Anhänger wurde immer größer. Unter ihnen waren 12, deren Glaube an ihn und seine Lehre ganz besonders tief und fest war. Das waren die 12 Schüler oder Jünger Jesu (a.), die ihn nach Kräften unterstützten, ihn überallhin begleiteten und die nach ihm die christliche Lehre in ferne Gebiete verbreiteten. Unter anderem darin sehen Anhänger der Schia einen Hinweis auf die Zwölf Imame.
Jesus (a.) führte ein sehr bescheidenes Leben, trug einfache Kleidung und aß auch einfach und wenig, war aber durch Speisewunder in der Lage viele Menschen durch wenig Speise zu sättigen. Er rief die Menschen zu Nächstenliebe auf und verteidigte die Notleidenden, Entrechteten und Geknechteten, selbst wenn sie als "unrein" galten. Er tröstete die Schwachen und Bekümmerten und gab ihnen Hoffnung. Andererseits warnte er die Menschen vor Hochmut, Dünkel und Selbstliebe und immer wieder sprach er: "Liebet eure Nächsten wie euch selbst!"
Eines Tages machte sich Jesus (a.) daran, seinen Jüngern die Füße zu waschen. Diese meinten jedoch, es sei eher ihre Aufgabe, ihrem Propheten die Füße zu waschen. Jesus (a.) sprach daraufhin sinngemäß: "Nein, dieses gebührt mir! Gelehrte und Wissende haben dem Volk in Demut zu begegnen, haben ihm zu dienen und es von Schmutz und Unsitten zu reinigen Ich habe euch die Füße gewaschen, auf dass ihr und die anderen Gelehrten dem Volke in Demut gegenübertreten möget. Wisset, dass durch Demut und Bescheidenheit Religion und Wissen Verbreitung finden, nicht aber durch Hochmut und Eigenliebe. ..."
Die Worte Jesu (a.) bewegten die Herzen der Menschen so sehr, dass sein Einfluss in der Bevölkerung von Tag zu Tag größer wurde, und er immer mehr Anhänger und Freunde gewann. Das verärgerte jedoch einige der jüdischen Schriftgelehrten, die hochmütig und selbstsüchtig waren und bereits seine Mutter als große Gelehrte geneidet hatten. Sie waren über diese Entwicklung sehr besorgt, weil sie ihre eigennützigen Interessen gefährdet sahen. Sie beschuldigten Jesus (a.) der Volksaufwiegelei und Hexerei und hetzten den römischen Statthalter auf, gegen Jesus (a.) einzuschreiten. Sein Leben war in Gefahr, und er konnte nur mehr heimlich Gottes Wort verkünden.
Der Heilige Qur'an berichtet, dass Jesus (a.) nicht am Kreuz gestorben ist (siehe 3:55 und 4:157-158).
Die Behauptung mancher Christen Jesus sei Gottes Sohn, der ihn ans Kreuz schlagen ließ, um damit die Menschen von ihren Sünden zu erlösen sowie die Dreieinigkeit wird im Heiligen Qur'an zurückgewiesen. Gemäß islamischer Vorstellung hat Gott keinen Sohn, da er ohnehin Schöpfer allen Seins ist, und hat auch niemanden an Sohnes statt angenommen. Gott hat nicht gezeugt und ward nicht gezeugt. Er ist einzig, einer, und nichts und niemand ist ihm gleich. Einen Ausweg in diesem Dilemma der unterschiedlichen Jesusvorstellung sehen Muslime darin, dass in der Bibel alle Gläubigen "Kinder Gottes" genannt werden und in jenem Sinn eine Sohnschaft nicht vergleichbar ist mit einer "leiblichen" Sohnschaft.
Jesu Wort wird im Heiligen Qur'an "Indschil" (Evangelium, Frohbotschaft) genannt. Das "Evangelium" welches im Heiligen Qur'an erwähnt wird, besteht allerdings direkt aus den Worten Jesu (a.) und nicht die Beschreibungen über ihn. Die ursprüngliche Lehre Jesu (a.) und seine himmlischen Worte sind gemäß islamischer Vorstellung mit der Zeit auch verändert und entstellt worden, die ursprüngliche Ausgabe des Evangeliums nicht mehr vorhanden.
Jesus (a.) wird nach muslimischer Vorstellung zum Erscheinen des erwarteten Imam Mahdi (a.) ebenfalls zurückkehren und seine wahrhaftigen Anhänger zum einheitlichen Glauben führen.
Der Heilige Qur'an verleiht Jesus (a.) einige sehr hohe Titel:
Messias [masih]
Sohn der Maria (a.) [ibn maryam]
Gesandter Gottes [rasul-ullah]
Wort Gottes [kalimat-ullah]
Geist Gottes [ruh-ullah]
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